Flüchtlinge: Erneut Schwerpunktaktion gegen Schlepper

Flüchtlinge: Erneut Schwerpunktaktion gegen Schlepper
Seither sechs Festnahmen im Burgenland. - Österreich kontrolliert Züge aus Ungarn vorerst nicht.

Im Burgenland ist bereits Montag um 14.00 Uhr die Ende August gestartete Schwerpunktaktion zur Bekämpfung von Schlepperkriminalität wieder angelaufen. Seither wurden sechs Schlepper festgenommen, davon drei am Montagnachmittag und drei in den Nachtstunden, so die Landespolizeidirektion Burgenland am Dienstag.

Die Schwerpunktaktion hatte am 30. August begonnen und war während des Hilfseinsatzes in Nickelsdorf, wo am Wochenende nach Einschätzung der Landespolizeidirektion zwischen 15.000 und 16.000 Flüchtlinge die Grenze bei Nickelsdorf passiert haben, ausgesetzt worden. Bis dahin waren rund 60 der Schlepperei Verdächtige festgenommen worden. Seit der Wiederaufnahme der Kontrollen wurden von den Beamten dabei auch 98 Flüchtlinge aufgegriffen.

Züge aus Ungarn nicht kontrolliert

Aus Ungarn kommende Züge werden vorerst nicht kontrolliert. Dieses Vorgehen sei mit dem Innenministerium akkordiert, sagte Gerald Pangl von der Landespolizeidirektion Burgenland am Dienstag. Wann dies wieder geschehe, sei noch offen.

Vorerst können Flüchtlinge aus Ungarn in Zügen also weiterhin ungehindert die österreichische Grenze überqueren und in Richtung Deutschland weiterreisen. Ungarn lässt sie weitgehend ungehindert ausreisen, seit Montag wurde zudem der internationale Zugverkehr in Richtung Westen wieder aufgenommen. Am Dienstag warteten am Budapester Ostbahnhof erneut Tausende auf Verbindungen nach Österreich und Deutschland. Anders als am Wochenende dürfte ihnen in Ungarn auch der ungehinderte Zugang gewährt werden, so Vertreter der Sicherheitsbehörden.

Vor diesem Hintergrund ist auch der große Unterschied zwischen den Flüchtlingszahlen der deutschen Behörden und jenen ihrer österreichischen Kollegen zu sehen. Im Laufe des Montags seien rund 5.000 Migranten in Sonderzügen aus Österreich eingetroffen, gab das bayerische Innenministerium Dienstagfrüh bekannt. Im Wiener Innenministerium hieß es hingegen, über Gesamtzahlen verfüge man nach Ende der "Sondersituation vom Wochenende" nicht länger.

Im Burgenland wurden am Montag insgesamt 326 Flüchtlinge auf der Straße aufgegriffen, zwischen Mitternacht und Dienstag 7.00 Uhr dann noch einmal 84 Menschen. Diese würden nun, wie auch bereits vor dem Wochenende, in Erstversorgungsstellen gebracht, um abzuklären, ob sie um Asyl ansuchen wollen, hieß es vonseiten der LPD Burgenland. Täten sie dies nicht, werde eine "Rückführung nach Ungarn" eingeleitet.

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