Burgenland: Bauernbund klarer Sieger bei Landwirtschaftskammer-Wahl

Nikolaus Berlakovich (Mitte) ist neuer Landwirtschaftskammer-Präsident im Burgenland
Platz zwei geht an die SPÖ Bauern. Grüne und Blaue verpassen Vier-Prozent-Hürde und damit den Einzug.

72,42 Prozent der Stimmen erreichte der ÖVP Bauernbund bei den Landwirtschaftskammerwahlen am Sonntag im Burgenland. Das entspricht zwar einem Minus von 1,24 Prozentpunkten, trotzdem gewinnen die Bauernvertreter der ÖVP mit diesem Wahlergebnis ein Mandat dazu und haben in der Vollversammlung der Kammer künftig 24 Sitze inne.

Die SPÖ Bauern erreichten mit Spitzenkandidat Michael Glauber – Landwirt aus Sigless (Bezirk Mattersburg) – 23,14 Prozent der Stimmen – das ist ein Minus von 3,19 Prozentpunkten. Damit entfallen künftig acht Mandate auf die Sozialdemokraten – ein Mandat weniger als in der Funktionsperiode von 2013 bis 2018. Glauber hält das Ergebnis für "prinzipiell nicht so schlecht" – er hofft auf die Wahlkarten.

Die Freiheitliche Bauernschaft (Spitzenkandidat Thomas Karacsony, Landwirt aus Rechnitz und stellvertretender Bundesobmann der Freiheitlichen Bauernschaft), trat nach zehn Jahren erstmals wieder an. Sie erhielt mit 867 Stimmen aber nur 3,81 Prozent und scheiterte damit an der Vier-Prozent-Hürde.

Auch die Grünen Bäuerinnen und Bauern traten erstmals im Burgenland an und ebenfalls erstmals mit einer Doppelspitze (bestehend aus Irmi Salzer und Wolfgang Spitzmüller). Doch die Grünen verpassten den Einzug in die Kammer mit nur 142 Stimmen (das entspricht 0,62 Prozent) klar.

"Überwältigt"

Beim burgenländischen ÖVP Bauernbund ist die Freude über das Wahlergebnis naturgemäß groß: "Ich bin überwältig und dankbar für dieses großartige Votum", sagt Nikolaus Berlakovich. Er trat erstmals als Spitzenkandidat bei der Kammerwahl an und folgt nun dem langjährigen Landwirtschaftskammerpräsidenten Franz Stefan Hautzinger nach. Berlakovich will Nationalrat bleiben, aber auf den Bezug des Landwirtschaftskammer-Präsidenten verzichten.

Bei der Wahl am Sonntag traten im Burgenland erstmals vier Parteien zur Landwirtschaftskammer-Wahl an. Insgesamt waren 60.609 Personen wahlberechtigt. 22.964 Stimmen wurden abgegeben, 22.737 davon waren gültig. Die Wahlbeteiligung ist mit 37,9 Prozent weiter rückläufig.

Die mehr als 1300 Wahlkarten wurden noch nicht ausgezählt. Ein Endergebnis mit Wahlkarten wird für Montagabend erwartet. Wer von den Kandidaten in die Landwirtschaftskammer einzieht, dürfte am Freitag feststehen, so Agrarlandesrätin Verena Dunst (SPÖ).

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