Bewag: Vom Strom-Import zum -Exporteur

Bewag: Vom Strom-Import zum -Exporteur
Nach der Vollversorgung des Burgenlandes mit hausgemachtem Strom könnten auch Ballungszentren versorgt werden - dank Windenergie.

Als im Oktober 2001 die volle Liberalisierung des österreichischen Strommarkts in Kraft trat, verfügte die Bewag über keine nennenswerte Stromproduktion. Heute, zehn Jahre später, ist ihre 100-Prozent-Tochter Austrian Wind Power (AWP) Österreichs größter Windstromproduzent.
"Wettbewerb tut Unternehmen gut", sagt Bewag-Vorstandssprecher Michael Gerbavsits rückblickend.

Nach dem Wechsel an der Spitze verfolgt das Energieunternehmen seit Jahresbeginn bekanntlich eine neue Strategie mit Konzentration aufs Kerngeschäft und den Heimmarkt. Bis 2015 soll die führende Position bei Strom aus Windkraft weiter ausgebaut werden, neue Windenergieanlagen vor allem im Nordburgenland werden die Kapazität mehr als verdoppeln. In Summe investiert die Bewag rund 470 Millionen €, finanziert über Leasing mit 15-jähriger Laufzeit.

Vorreiterrolle

Bewag: Vom Strom-Import zum -Exporteur

Dass die Vorreiterrolle der Bewag auf diesem Gebiet honoriert wird, belegt eine aktuelle Auszeichnung: Für die zwei gerade in Bau befindlichen weltweit leistungsstärksten Windräder in Potzneusiedl wurde die AWP mit dem Österreichischen Solarpreis 2011 ausgezeichnet.

Bis 2013 soll im Burgenland die Vollversorgung mit Strom aus eigener Produktion möglich sein, derzeit werden rund 60 Prozent des gesamten Stromverbrauchs aus Windkraft und Biomasse erzeugt. Bei Überschüssen ist auch Stromexport denkbar, ob ins Ausland in den Großraum Bratislava oder innerösterreichisch nach Wien. "Warum nicht", sagt Bewag-Vorstand Reinhard Schweifer.

Fotovoltaik

Kleinere Brötchen bäckt die Bewag hingegen in Sachen Fotovoltaik, wo man die "Kunden begleiten will", wie Bewag-Energie-Geschäftsführer Walter Göllesz sagt. Hausbesitzern mit einer Fotovoltaikanlage für den Eigenbedarf biete man an, etwaige Überschüsse ins Bewag-Netz einzuspeisen - zum gleichen Tarif, den die Kunden ihrerseits für Bewag-Strom zahlen würden.

Für das Ende September beendete Geschäftsjahr will die Bewag nach drei Jahren wieder ein Plus schreiben. Zehn bis 15 Millionen € Gewinn und ein Umsatz von rund 251 Millionen € werden erwartet. Im aktuellen Geschäftsjahr soll der Umsatz um 3,5 Millionen steigen.

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