"Beim Kontakt zu Flüchtlingen verlieren viele ihre Angst"

Neben dem Deutschunterricht unternimmt Elisabeth Wachmann mit den Flüchtlingen auch Ausflüge
Elisabeth Wachmann organisiert die Flüchtlingshilfe in und außerhalb ihrer Gemeinde.

Diese Sommerferien wird Elisabeth Wachmann so schnell nicht vergessen. Statt entspannten Wochen hat die Kukmirnerin eine aufregende, vor allem aber eine arbeitsreiche Zeit hinter sich. Die Pädagogin hat Anfang des Sommers erfahren, dass in ihrer Heimatgemeinde sieben Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Dies wurde mit Widerwillen in der Bevölkerung aufgenommen. Daher hat sie sich kurzerhand entschlossen, den Flüchtlingen zu helfen, sich in der Gemeinde zu integrieren. "Ich habe begonnen, mit ihnen Deutsch zu lernen. Um Abwechslung in den Alltag zu bringen, waren wir wandern oder gemeinsam essen", erzählt Wachmann. "Schnell habe ich gemerkt, dass es sehr wohl positive Stimmen gibt und viele Menschen helfen wollen. Denn wenn die Menschen Kontakt zu Flüchtlingen haben, verlieren viele ihre Vorurteile und Angst vor ihnen."

Ihre Eindrücke hat sie täglich auf Facebook geteilt und zu Spenden aufgerufen.

An der Grenze

Beinahe täglich war Wachmann bei den Flüchtlingen in Kukmirn. Eine Auszeit hat sie sich im Sommer nur drei Wochen gegönnt. "Als ich in Urlaub gefahren bin, hat eine Nachbarin die Betreuung übernommen. Und ihr hat es so gut gefallen, dass sie das beibehalten hat."

Während die Schutzsuchenden in ihrer Heimatgemeinde gut versorgt waren, wartete bereits eine neue Herausforderung. "Die Flüchtlinge in Heiligenkreuz mussten versorgt werden." Auch hier war die Pädagogin beinahe täglich vor Ort, um Kleidung auszugeben und den Menschen zu helfen. "Als mir ein junger Mann mit seiner Tochter erzählt hat, dass sie die Mutter mit dem Bruder verloren haben, habe ich mich so lange durchtelefoniert, bis sie gefunden wurden."

Trotz des Schulalltags ist Wachmann nach wie vor sehr aktiv und sammelt Kleiderspenden für die kalten Tage. "Wir sind gerüstet."

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