Bedingte Haftstrafe für Sprayer

Bedingte Haftstrafe für Sprayer
50.000 Euro betrug der Schaden, den zwei Südburgenländer durch Graffiti-Schmierereien verursacht haben sollen.

Die Graffiti waren wochenlang Thema im Bezirk. Die wildesten Gerüchte sind umgegangen. Es wurde vermutet, dass es sich um Zeichen von Einbrechern handeln könnte, die damit ihre Fluchtwege markieren“, erinnert sich ein Oberwarter. Unbekannte hatten sich im Sommer des Vorjahres in Oberwart und Pinkafeld auf etlichen Schul- und Firmengebäuden, einem ÖBB-Güterwaggon sowie auf Schaltkästen und einer Trafostation der Bewag verewigt.

„Bei mir hat eines Nachts die Polizei angerufen. Auf der Fassade und der Auslage meines Textilgeschäftes in Pinkafeld waren Graffiti. Es war schwierig, das wieder zu entfernen“, erinnert sich der Unternehmer Gerhard Lehner. Er hat sich als Privatbeteiligter dem Prozess angeschlossen, bei dem sich am Montag am Landesgericht Eisenstadt zwei 24-jährige arbeitslose Südburgenländer wegen schwerer Sachbeschädigung verantworten mussten.

Gemütliche U-Haft

Einer der beiden Angeklagten soll laut Staatsanwaltschaft die Schriftzüge „Vero“ und „Zak“ auf 40 Objekte geschmiert haben. Der Schaden betrug 37.000 Euro. Der Beschuldigte ist teilweise geständig. „Es waren aber nur 20 bis 25 Graffiti.“ Für alles sei er nicht verantwortlich, „das kann jeder gewesen sein“, beteuerte der Südburgenländer. Den Namen „Vero“ habe er von einem Berliner Graffitisprüher abgeschaut. „Der Berliner wird aber nicht nach Pinkafeld kommen, um Graffiti zu sprühen“, sagt die Richterin.

Er könne seine Graffiti jedenfalls nur erkennen, wenn er Fotos sehe, beharrte der Angeklagte. Seinen Kollegen ließ er per SMS wissen, dass er „nur zugegeben hat, was zu beweislastig war. Die U-Haft in Eisenstadt war aber eh gemütlich“. Seine Verhandlung wurde vertagt, Zeugen werden geladen.

Sein Kompagnon, der auch aus Langeweile gehandelt haben will, wurde am Montag – nicht rechtskräftig – zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt. Ihm wurden Sprühereien in 19 Fällen vorgeworfen. Schadenssumme: 12.500 Euro. Der 24-Jährige zeigte sich geständig. Den Schriftzug „Spite“ habe er wegen seiner Schlange ausgesucht, die diesen Namen trägt.

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