Alle erwarten Bürgermeister-Stichwahl

Die VS Großhöflein wird am Sonntag zum Wahllokal für die Bürgermeisterwahl
LBL, SPÖ und ÖVP schicken am Sonntag Bürgermeister-Kandidaten ins Rennen

Das große Wahljahr im Burgenland mit Landtags- und Wirtschaftskammerwahl beginnt mit einem kleinen Wahlsonntag. Nach dem überraschenden Rücktritt des Großhöfleiner Bürgermeisters Wolfgang Rauter (Liste Burgenland, LBL) im vergangenen September sind am kommenden Sonntag rund 1700 Wahlberechtigte aufgerufen, die Nachfolge zu klären.

Zu besetzen ist nur die Spitzenposition, an der Zusammensetzung des Gemeinderates ändert sich nichts. Das einzige Wahllokal in der Volksschule ist von sieben bis 14 Uhr geöffnet.

Für die LBL geht Gemeindevorstand Sylvia Unger (58) ins Rennen, für die SPÖ Vizebürgermeister Heinz Heidenreich (50), der seit Rauters Rückzug die Amtsgeschäfte führt, und für die Volkspartei Johann Zonschits (64).

Dass in der 2000-Einwohner-Gemeinde nahe Eisenstadt ein Trio um das Bürgermeisteramt rittert, liegt auch an der ungewöhnlichen Konstellation im Gemeinderat. LBL mit 35,7 Prozent, SPÖ (33,4) und ÖVP (30,9) liegen seit der letzten regulären Wahl im Oktober 2012 knapp beieinander. Deshalb gehen auch alle drei Bewerber davon aus, dass die Entscheidung erst in der Stichwahl am 8. Februar fällt.

Unger, die mit ihrer Familie eine Firma für Gartengestaltung betreibt, will für den Fall ihrer Wahl „nicht zu viel versprechen“, aber Bauplätze, ein Generationenzentrum für Jung und Alt und das Forcieren von Alternativenergieanlagen seien aus ihrer Sicht die wichtigsten Vorhaben. Dass Rauter weiter die Fäden ziehen könnte, weist sie zurück: Sie freue sich zwar über seine Unterstützung, aber „Bürgermeisterin bin ich“, versichert Unger.

Freilich rechnen sich auch Heidenreich und Zonschits sehr gute Chancen aus. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht für SPÖ und ÖVP ein Ausbau der Volksschule. Heidenreich will zumindest zwei zusätzliche Klassenräume und einen Turnsaal. Das Geld (eine Million Euro) sei schon budgetiert, im Herbst könne begonnen werden. Apropos Budget 2015: Das wird wohl erst nach der Stichwahl beschlossen. Sollte Heidenreich Bürgermeister werden, will sich der Polizist in seinem Job teilkarenzieren lassen.

Zonschits, der schon lange in der Gemeindepolitik aktiv ist, sieht seine Aufgabe zudem darin, die „Lage zu beruhigen“, denn in den vergangenen Monaten habe es „ein bissl viel Hickhack“ gegeben, sagt der Pensionist.

Wer immer Ortschef wird, die Amtszeit endet im Herbst 2017, denn dann finden landesweit wieder Kommunalwahlen statt.

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