"Ackerland for rent": Hobby-Landwirt liegt voll im Trend

Erdbeeren, Erdbeerfeld in Wiesen, Obstbau Ramhofer
Heinz Nussbaumer verpachtet Wiesen zwischen seinen Obstbäumen an Hobby-Gärtner.

Jedes Fleckchen Erde wird bepflanzt, je grüner desto besser und je mehr Obst- und Gemüsesorten, desto schmackhafter. Das Konzept des "urban gardening" boomt in den Städten. Dass mietbares Ackerland auch am Land heiß begehrt ist, zeigt Heinz Nussbauers Initiative in Wiesen. Die Flächen zwischen seinen Marillenbäumen vermietet der Nebenerwerbslandwirt neuerdings an Menschen, die selbst kein fruchtbares Land besitzen. "Ich hätte mir nicht gedacht, dass das so gut geht", sagt Nussbaumer.

Drei Mieter – eine Familie und eine Pensionistin aus Wiener Neustadt sowie Hobby-Gärtner aus Wiesen haben es sich schon gemütlich gemacht auf ihrem kleinen Stückchen Land. Eine von ihnen ist Sieglinde Neubauer aus Wiener Neustadt. In ihrer Pension will sie ihrer Leidenschaft, dem "Garteln" nachgehen. Ihr Ziel ist es, sich den ganzen Sommer lang mit qualitativ hochwertigen Produkten selbst zu versorgen. Einerseits sind es wirtschaftliche Überlegungen und die "unverschämte Preisgestaltung im Supermarkt", andererseits hat sich sich seit Langem nach Garten, Natur, frischer Luft gesehnt, erzählt die 63-jährige Niederösterreicherin.

Nussbaumer vermietet seine Felder für 70 Cent pro Quadratmeter pro Monat. Vor der Saison bereitet der Bauer den Boden für die Pflanzen vor. Von einer Quelle am Grundstück können die Hobby-Gärtner Wasser zum Bewässern holen. Angebaut wird neben Erdbeeren alles, was das Gärtner-Herz so begehrt. Paradeiser, Gurken, Zucchini und Beerensträuche sprießen schon im Gemeinschaftsgarten.

Nussbaumer sieht hinter seinem Projekt weniger ein lukratives Geschäftsmodell, viel wichtiger sei ihm die sinnvolle Nutzung seines Grundstücks.

Kontrolle

Die Wiesener Ananas-Erdbeeren sind derzeit besonders gefragt, nach dem Frost heuer aber sehr rar. Entlang der B50 bieten viele Händler Früchte aus dem Burgenland feil. Ob die Erdbeeren, Kirschen und Co. aber auch tatsächlich aus der Region stammen, lässt Konsumentenschutzlandesrätin Verena Dunst laufend überprüfen. Bei Imprint Analytics in Neutal kann die Herkunft von Früchten mittels einer Isotopenuntersuchung genau festgestellt werden. Dazu wird das Produkt mit einem Referenzobjekt aus der Region verglichen. Stimmen die Parameter nicht überein, werden die Standbetreiber angezeigt.

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