Ab Juli soll Rauchen nur noch ab 18 erlaubt sein

Rauchen erst ab 18? Fabian Wernig (li.) mit seinen Freunden Tayfun Sengül und Erik Frania ist skeptisch
Rot-Blau will Rauchen unter 18 Jahren verbieten. Trafikanten rechnen mit Mehrkosten.

Beim Volksbegehren zum Nichtraucherschutz in Lokalen vertreten Rot und Blau gegensätzliche Positionen, beim Jugendschutz ziehen die burgenländischen Koalitionäre aber an einem Strang. Im Frühjahr soll im Landtag eine Novelle zum Jugendschutzgesetz beschlossen werden, die das Rauchen unter 18 Jahren verbietet (derzeit liegt die Grenze bei 16). Gelten soll die neue Altersgrenze ab 1. Juli. Das Burgenland komme damit einer Empfehlung der Landesjugendreferenten aus dem Vorjahr nach, sagte Jugendlandesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ) am Montag in Eisenstadt – flankiert von den Klubchefs Ingrid Salamon (SPÖ) und Géza Molnár (FPÖ).

Trotz unterschiedlicher Meinungen beim Rauchverbot in der Gastronomie sei gemeinsames Ziel, dass möglichst wenige Menschen zur Zigarette greifen, betonte Molnár. Verboten werden Erwerb, Besitz und Konsum von Rauchwaren für Unter-18-Jährige sowie die Abgabe an Minderjährige. Um eine Kriminalisierung zu verhindern, solle auf Aufklärung statt Strafen gesetzt werden. Im aktuellen Jugendschutzgesetz liegen die Strafen bei bis zu 200 Euro für zu junge Raucher und bis zu 700 Euro für Erziehungsberechtigte.

Skepsis

Er halte die Anhebung auf 18 Jahre für "unnötig", sagt Fabian Wernig, der Montagnachmittag auf dem Eisenstädter Domplatz auf den Schulbus wartet. Was der 16-jährige Raucher dann macht, weiß er noch nicht. Hannes Dragschitz, Obmann der burgenländischen Tabak-Trafikanten, weiß hingegen sehr genau, was er und seine Kollegen tun: "Wir fügen uns", sagt Dragschitz zum KURIER. Selbstverständlich werde man sich an die neuen Gesetzesbestimmungen halten. Auch wenn zu hinterfragen sei, warum Jugendliche mit 16 wählen und mit 17 den Führerschein machen dürfen, aber erst mit 18 reif fürs Rauchen sein sollen. Und: Ob die technische Umstellung der Zigarettenautomaten bis Juli machbar sei, ist fraglich – belasten werde sie die Trafikanten jedenfalls.

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