170 Jahre-Jubiläum: Der Markt hat einen guten Stand

170 Jahre-Jubiläum: Der Markt hat einen guten Stand
Im Jahr 1841wurde Oberwart zur Marktgemeinde erhoben. Bis zu 3000 Besucher kommen Woche für Woche.

Natürlich, der Verkehr fließt ein wenig zäher, auf dem Gehsteig herrscht mehr Gedränge, die Parkplätze sind knapper. Aber, was wäre Oberwart ohne den Markt am Mittwoch? "Unvorstellbar ist das", betont Bürgermeister Gerhard Pongracz. Im Dezember 1841 wurde der erste abgehalten, 170 Jahre später werden noch immer Woche für Woche Stand um Stand entlang der Hauptstraße drapiert.

Einen ebensolchen hat Friederika Brezovits inne, seit 40 Jahren, immer am selben Platz. "Da wird kein Zentimeter gerückt", erzählt die 74-Jährige aus Lackenbach. Bekleidung und Textilien werden feilgeboten, nicht nur in der Südmetropole, im ganzen Burgenland sei sie auf Märkten vertreten. Eines sei gewiss: "Das Geschäft ist überall schlechter geworden." Gekauft werde hauptsächlich von der älteren Kundschaft, die jungen würden die großen Kaufhäuser aufsuchen.

"Manchmal zahlt es sich nicht aus", sagt Brezovits, "aber man kann in der Früh nicht wissen, was der Tag bringt." Um 4 Uhr geht's jeden Mittwoch los. "Solange ich gesund bin, möchte ich noch weitermachen, das sind meine Turnübungen. Ich tue es gerne, das ist mein Hobby, ich müsste ja eigentlich nicht mehr."

Qualität

Als Wirtschaftsfaktor für die Stadtgemeinde rückt der Wochenmarkt in den Fokus. Die Besucherzahlen sind stabil, 2500 bis 3000 zählt die Frequenz - Witterung und Ferienzeit nehmen Einfluss. Immer mehr Busse mit Tagesausflüglern aus der Steiermark und Ungarn werden registriert.

In dritter Generation ist Walter Rathmanner aus Neutal vor Ort. "Wir besuchen 250 Märkte in ganz Österreich, in Oberwart sind wir 50 Mal pro Jahr", erläutert der 37-Jährige, der als Obmann des Markthandels im Burgenland fungiert. Strickwaren werden vertrieben, die Stammkundschaft sei eine große. "Man kennt die Leute, hört sich mitunter auch Problemchen an", schildert Rathmanner. Qualität werde angeboten, man stehe mit seinem Namen für das Produkt. "Wir leben vom Marktgeschäft und wollen daher auch nicht mit Flohmärkten verglichen werden", stellt der Obmann klar.

Eine Sache mache Oberwart unter allen Märkten speziell: "Das Würstel essen gehört einfach dazu. Dort trifft man alle Gesellschaftsschichten - Bankdirektoren, Beamte, Arbeiter, Pensionisten."

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