1000 Unterschriften gegen den Abriss des KUZ

Der Ansturm hat selbst die überparteiliche Plattform "Rettet das Kulturzentrum Mattersburg" überrascht
Eine überparteiliche Plattform macht gegen Abrisspläne mobil und fordert eine Sanierung.

Der Widerstand gegen die Pläne von SP-Kulturlandesrat Helmut Bieler, das Kulturzentrum (KUZ) Mattersburg abzureißen und neu zu bauen (der KURIER hat berichtet) weitet sich aus. Koalitionspartner ÖVP hat sich genauso wie die Grünen gegen das Vorhaben bzw. die Vorgangsweise ausgesprochen. Nun hat sich auch eine überparteiliche Plattform "Rettet das Kulturzentrum Mattersburg" gegründet.

"Man hat einfach nur betriebswirtschaftliche Aspekte berücksichtigt, aber das KUZ Mattersburg hat auch eine historische, architektonische und kulturpolitische Bedeutung", meint der Sprecher der Plattform, der Kunstgeschichte-Student Johann Gallis. Das Haus sei österreichweit das erste Kulturzentrum dieser Art gewesen.

"Enormes Potenzial"

Die Mitglieder der Plattform sind überzeugt, dass das 38 Jahre alte Gebäude "enormes Potenzial" habe, das man wieder wecken könne. Der für die 1970-er Jahre typische Sichtbetonbau sei keinesfalls abrissreif.

Zur Rettung des KUZ hat die Plattform im Internet und auf Facebook eine Unterschriftenaktion gestartet. Auch in vielen Geschäften und Lokalen der Bezirkshauptstadt liegen Listen auf. Bis dato haben bereits an die 1000 Personen unterschrieben (www.openpetition.de/petiti-on/online/ich-spreche-mich-gegen-einen-abriss-des-kulturzentrums-mattersburg-aus).

Nicht ganz so rege war die Beteiligung am Aufruf von Landesrat Bieler, Vorschläge zur Zukunft des KUZ Mattersburg einzubringen. 18 Stellungnahmen sind bis Fristende vor einer Woche im Kulturreferat eingelangt. Davon würde "etwa der Hälfte" einen Neubau ablehnen, informiert Bieler. Auch wenn er einen Neubau "veranstaltungstechnisch, wirtschaftlich und auch architektonisch" der Sanierung vorziehen würde, "bin ich aber für Argumente in jede Richtung offen", betont Bieler.

Die nächste Gelegenheit, ihm diese zu unterbreiten, gibt es am 30. Juni, wenn alle Beteiligten, Nutzer des KUZ und Interessierte – auch die Plattform – zu einem Workshop mit der Möglichkeit zur "offenen Diskussion" über die Zukunft des Kulturzentrums nach Mattersburg geladen werden.

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