Billiger Holzbau für Mindestverdiener

So sehen die neuen Mehrfamilienhäuser aus.
Drei-Zimmer- Wohnungen um 250 Euro Miete. Jetzt werden Standorte in NÖ gesucht.

Nach dem KURIER-Bericht über die steigende budgetäre Herausforderung beim Wohnbau ging es schnell. Jetzt steht fest: Das Land wird mit einem eigenen Modell kostengünstige Wohnungen für Mindestverdiener bauen. Unter dem Titel "Wohnchance NÖ" sollen ab dem Sommer in ganz Niederösterreich bis zu 100 Mehrfamilienhäuser mit jeweils acht Wohnungen entstehen.

Die Drei-Zimmer-Wohnungen (rund 60 Quadratmeter) sind für bis zu vierköpfige Familien gedacht. Jede Wohnung kommt mit fertig installierter Küche, einem Autoabstellplatz und – einem Hochbeet vor dem Haus. "Zur Selbstversorgung", erklärt der zuständige Landesvize Wolfgang Sobotka, der künftige Bewohner gleich zum Garteln animieren möchte.

Billiger Holzbau für Mindestverdiener
Wolgang Sobotka; Honorarfrei!
Errichtet werden die Häuser in "sehr kostengünstiger" Holzriegelbauweise. Sie sollen in Serienfertigung zu produzieren sein. Behördlich abgenommen wird nur ein Prototyp, langwierige Bauverhandlungen sollen bei den anderen Häusern damit entfallen. "Die Häuser erfüllen nicht die hohen Kriterien unserer Wohnbauförderung, entsprechen aber selbstverständlich der Bauordnung", sagt Sobotka.

Starthilfe

Für wen aber baut das Land die 800 Wohnungen? Für all jene, die bis jetzt, wenn überhaupt, ihre Wohnung nur mit einem Höchstmaß an Beihilfen finanzieren konnten. Nach einer Kautionszahlung von 2000 Euro werden im Monat 250 Euro Miete pro Wohneinheit fällig. "Damit liegen wir bei unter 4,2 Euro am Quadratmeter. Das ist nirgends in Österreich günstiger." Dafür gibt es aber keinen Wohnzuschuss mehr vom Land. Einziehen darf nur, wer deutlich unter den Einkommensgrenzen der Wohnbauförderung liegt.

Bis März werden die jeweils rund 1000 Quadratmeter großen Standorte gesucht. Abgewickelt werden die Bauten über die Wohnbaugenossenschaften. 50 Millionen Euro Investition sind veranschlagt, ein Teil davon soll vom Bund kommen.

"Das werden keine Schuhkartons sein, sondern Schuhlöffel für den Start in ein neues Leben", ist Sobotka überzeugt.

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