Almstreit: Nun soll Franz Fischler vermitteln

APA12339792 - 16042013 - FUSCHL - ÖSTERREICH: Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich spricht zu den Teilnehmern der Kundgebung "Für eine gerechte Behandlung der Almbauern", am Dienstag, 16. April 2013, Fuschl, Salzburg. APA-FOTO: Franz Neumayr
Kommission soll alle Fälle prüfen

500 verärgerte Bauern aus sechs Bundesländern bereiteten „ihrem“ Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich am Dienstagabend in Hof bei Salzburg einen lautstarken Empfang. Sie demonstrierten gegen die „ungerechte“ Rückforderung von EU-Fördergeldern. „Niki warum lässt du die Almbauern im Stich“, „Wir sind keine Betrüger“ und „Wir haben die Schnauze voll“ stand auf ihren Plakaten geschrieben.

Unter einem Pfeifkonzert und Kuhglockengeläut trat Berlakovich ans Mikrofon; er unterbreitete den Landwirten einen Lösungsvorschlag: Eine Sonderkommission unter der Leitung von Ex-EU-Kommissar Franz Fischler soll eingesetzt werden, die jeden einzelnen Fall noch einmal bewertet. Fischler habe bereits zugestimmt, erklärte der Landwirtschaftsminister. Man würde alle Fälle überprüfen, wo es bei Flächen noch Abweichungen gebe.

Das Thema der Vermessungspraxis sorgt seit Wochen für Unmut. Konkret geht es darum, was eine Almfläche ist und was nicht. Die AMA (Agrarmarkt Austria, Anm.) hatte versucht, dies mit Luftbildern zu erkennen und nur zwölf Prozent aller beantragten Flächen als Almflächen anerkannt – woraufhin Tausende Bauern einen Rückförderung von EU-Geldern bekamen. Demnach würden die Almbauern in Salzburg 7500 Hektar verlieren, in Tirol 25.000 und österreichweit 50.000 Hektar.

Sowohl Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) als auch ihr „Vize“ Wilfried Haslauer (ÖVP) haben Position für die Bauern bezogen.

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