"Perfektes Model": Der Modelcasting-Overkill

"Perfektes Model": Der Modelcasting-Overkill
Kritik: Eva Padberg und Karolina Kurkova suchen das "Das perfekte Model". Die erste Folge war weniger gekünstelt aber auch langweiliger als Heidis Show.

Der Stil der Show ist dokumentarisch. Bei uns wird niemand vorgeführt”, ließ Karolina Kurkova schon vorab verlautbaren. Die neue Casting-Show mit Eva Padberg und Karolina Kurkova als Juroren auf VOX versucht sich als Gegenstück zu Heidi Klums Erfolgsformat "Germany`s Next Topmodel" aufzustellen - ganz so wie "The Voice of Germany" zu "DSDS".

Auch bei "Das perfekte Model" sind alle lieb und nett zueinander und jeder Juror hat seine eigenen Schäfchen, um die er sich zumindest vor der Kamera, aufopfernd kümmert. Keiner wird unnötig gequält oder vorgeführt. Das ist, naja, nett eben.

Die deutsche Padberg versucht ihr Bestes, um sich mit auffällig (unvorteilhafter) Kleidung in Szene zu setzen und dennoch weiß und sieht man nach den ersten Minuten, warum Karolina Kurkova die weitaus Erfolgreichere von ihnen ist. Kurkova ist auch in der Show in erster Linie Model - authentisch und ungekünstelt. Eva Padberg dagegen moderierte schon einige Verleihungen und versucht sich nun auch als Schauspielerin. Das merkt man. Die dicksten Freundinnen sind die Juroren privat wohl nicht - dafür inszenieren sie ihre Innigkeit zu hölzern.

PadKova haben ein gutes Händchen

"Perfektes Model": Der Modelcasting-Overkill

Die VOX-Sendung wirkt solide gemacht und vor allem echter - zumindest im Vergleich mit der reichlich konstruierten "Wir spielen Model"-Show von Klum. Die ungezwungene Suche nach Nachwuchstalenten in Einkaufszentren, an Universitäten und auch bei Modelagenturen ist eine angenehme Abwechslung zu den Riesencastings, die man von den "Topmodel"-Ausgaben gewohnt ist. Auch wenn einige "Zufallstreffer" gar zu zufällig wirken.

Die Gespräche von Kurkova und Padberg, die vorwiegend auf Englisch geführt werden, geben der Show etwas Internationalität - bei Model-Sendungen kommt so etwas immer gut.

Die gecasteten Kandidatinnen sind gut gewählt und laufen jetzt schon besser als so manche Finalistinnen von Klum, ganz zu schweigen von Lena Gerckes österreichischen Topmodel-Kandidatinnen. Und auch die ersten Bildproduktionen können sich durchaus sehen lassen. Vier der sieben Todsünden hatten die Gruppenfotos zum Thema. Die Mädchen (und eine Drag-Queen) machen alle eine gute Figur. Hier haben wirklich alle Modelmaße aufzuweisen. Etwas zu Kleine, etwas zu Dicke - wie sie Klum und Gercke des Öfteren aufnehmen um sie dann nach ein paar Runden genau für ebendiese Gründe wieder aus den Rennen zu hieven - gibt`s bei "PadKova" nicht.

Der Möchtegern-Model-Overkill droht

"Perfektes Model": Der Modelcasting-Overkill

Privatgeschichten der Möchtegern-Models kann sich auch VOX nicht ganz verkneifen, hält sich dabei aber zurück und lässt erst die darauffolgende Spezial-Ausgabe von "Prominent" auf die Tränendrüse drücken.

In der nächsten Folge teilen sich Kurkova und Padberg die Mädchen auf, dann werden sie mit ihren Gruppen zu Konkurrentinnen. Hoffentlich lassen sie dann nicht ebenfalls die Peitsche à la Heidi Klum schnalzen. Das macht sie nämlich selbst noch immer am Besten. Am 23. Februar startet die siebente Staffel von "Germany`s Next Topmodel". Dann laufen drei Modelcasting-Shows gleichzeitig. Spätestens ab diesem Zeitpunkt droht der Möchtegern-Model-Overkill und es wird sich weisen, ob Heidi noch immer am quotenträchtigsten nach feschen Mädels suchen kann.

Die Quoten von "Das perfekte Model" waren solide. Bis zu 2,3 Millionen Zuseher waren bei der ersten Folge dabei.

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