Mach's gut, Harry!

Mach's gut, Harry!
Diese Woche kommt der letzte Film der Reihe ins Kino. Die "Generation Potter" verdrückt ein Tränchen und sagt Adieu.

Harry Potter ist überall. Auf Bussen, in Schaufenstern und auf den Titelseiten der Zeitungen. "Sind Sie Teil der Generation Potter?" fragt die Times in großen Lettern und beschreibt in einem Leitartikel das Gefühl, das derzeit Millionen Teenager quält: "Für eine ganze Generation ist der Star mit der Narbe Inbegriff ihrer Kindheit. Mit dem Ende der Potter-Saga geht auch sie zu Ende."

Der Kinostart des letzten Harry-Potter-Films wird nicht von schriller Hysterie, sondern von Wehmut begleitet. Nach 14 Jahren - 1997 erschien der erste Roman in Großbritannien; 2001 kam dessen Verfilmung ins Kino - geht eine Ära zu Ende. Für das Publikum. Für die britische Filmindustrie, die durch die extrem erfolgreiche Potter-Reihe einen Aufschwung erlebte. Und für die Schauspieler.

"Ich werde es vermissen"

Mach's gut, Harry!

Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint waren zwischen elf und 13 Jahre alt, als sie in "Harry Potter und der Stein des Weisen" debütierten. Das oft tragische Schicksal einstiger Kinderstars ist ihnen erspart geblieben (auch wenn Radcliffe kürzlich Alkoholmissbrauch gestand). Aber, wie eine britische Zeitung titelte, "Wohin jetzt, Emma?" Watson modelte für Burberry und begann ein Literaturstudium. Radcliffe - sichtlich froh über die Möglichkeit, das niedliche Potter-Image abschütteln zu können - erprobt sich als Bühnenschauspieler (siehe Bericht rechts) , und Grint ... wirkt auch an mehreren interessanten Projekten mit. Zuversicht ist das Gebot der Stunde.

Bei der Pressekonferenz anlässlich des Filmstarts fand Evanna Lynch - sie spielt Luna Lovegood - die klarsten Worte: "Ich bin sehr traurig, dass es vorbei ist. Seitdem ich acht war, bin ich von diesen Büchern besessen. Was soll ich jetzt tun?" Und Emma Watson, die bei der Filmpremiere am Donnerstag Tränen der Rührung nicht zurückhalten konnte, sagt über ihre Filmrolle Hermine Granger: "Ich werde es vermissen, sie sein zu können. In die Haut dieses Mädchens schlüpfen zu können, das in dieser magischen Welt lebt."

Wucht

In "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2" kommt sie ein letztes Mal mit aller cinematografischen Wucht daher, diese magische Welt. Der finale Kampf Potters gegen Lord Voldemort ist beeindruckend inszeniert. Überdimensionale Steinsoldaten marschieren gegen das Heer des Bösen; die ehrwürdige Schulburg Hogwarts erzittert unter einem funkelnden Zauberstab-Angriff.

Und Harry Potter ist kein liebes Bübchen mehr, sondern ein dreckiger Actionheld, der sich todesmutig in die Schlacht wirft. Das zu spielen, sei eine einmalige Chance für ihn gewesen, sagt der kleine, schmächtige Daniel Radcliffe selbstironisch: "Das werde ich nicht mehr erleben."

Dass er noch einmal als Harry Potter zum Einsatz kommt, ist ebenfalls unwahrscheinlich. "Ich schließe aus, dass Jo (anne K. Rowling; Anm) noch ein Buch über Harry Potter schreibt. Sie wird sich jetzt auf ihre Internetseite (siehe Bericht rechts) konzentrieren. Die Potter-Reihe war in ihrer Zeit einzigartig. Es wäre eine Schande, sie fortzusetzen", sagt Produzent David Heyman.

Als Harry Potter erstmals auftauchte, standen die Twin Towers noch und im arabischen Raum herrschte statt dem jetzigen Frühling noch Winter, schreibt die Times . Eine Ära geht zu Ende. Oder, wie es auf dem Filmplakat heißt: "Es endet alles."
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Der letzte Potter: Filmstart am 13. Juli

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Dreharbeiten: "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 1" kam im November 2010 in die Kinos, jetzt folgt der zweite und letzte Teil der Fantasysaga. Er behandelte den finalen Kampf zwischen dem bösen Lord Voldemort und Harry und seinen Freunden. Beide Teile wurden zwischen Februar 2009 und Sommer 2010 gedreht.

Besetzung
: Neben den Hauptdarstellern Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint gibt sich das Who is who der britischen Schauspielszene ein Stelldichein: Ralph Fiennes spielt den bösen Voldemort, Helena Bonham-Carter dessen Anhängerin Bellatrix Lestrange, John Hurt den Zauberstab-Macher Ollivander und so weiter.

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