Eine Brücke namens Kurt Cobain

Nach dem Nirvana-Frontman soll in seiner Heimatstadt Aberdeen eine Brücke benannt werden. Eine Ehre, die er selbst wahrscheinlich nie gewollt hätte.

Aberdeen ist eine Kleinstadt im US-Bundeststaat Washington, ca. 140 km südwestlich von Seattle, und: der Heimatort von Nirvana-Frontman Kurt Cobain, der die Stadt verachtete. Genau dieses Aberdeen will jetzt seinen Namen im Stadtbild verewigen. Geht es nach dem Willen einiger Stadtpolitiker, sollen Autos und Fußgänger bald auf der "Kurt Cobain Bridge" und nicht mehr auf der "The Young Street Bridge" den Wishkah Fluss überqueren. Die Entscheidung fällt am 27. Juli bei der nächsten Stadtratssitzung.

Denkmäler für die Grunge-Ikone

Die Brücke wäre nicht das erste Denkmal, das man Cobain setzt. Fährt man in die 16.500 Einwohner zählende Stadt hinein, wird man seit 2005 von einem Schild begrüßt, auf dem "Welcome to Aberdeen - Come as you are" geschrieben steht. "Come as you are" ist ein Song auf dem berühmten "Nevermind"-Album, das die Band Nirvana zu weltweitem Ruhm führte. Verantwortlich für dieses Schild ist der Verein "Kurt Cobain Memorial Foundation".

An seinem 17. Todestag, am 5. April 2011, wurde neben der Brücke, die jetzt seinen Namen bekommen soll, ein weiteres Denkmal für ihn gesetzt. Eine zweieinhalb Meter große Stein-Version einer Fender Jag-Stang-Gitarre, die Cobain vor seinem Tod noch selbst entworfen hatte, erinnert dort an ihn.

Rotiert Cobain im Grab?

Den Fans wird es egal sein wie die Brücke heißt, für sie ist und bleibt sie DER Pilgerort. Unzählige Widmungen und Schmierereien zeugen auf, unter und neben der Brücke von ihrer Ehrerbietung. Der Grund, warum sie so einen Anziehungskraft auf die Fans hat liegt darin, dass Kurt Cobain einige Zeit unter dieser Brücke gelebt hat und er auch den Song "Something in the Way", ebenfalls vom 1991er Album "Nevermind", hier geschrieben haben soll.

Müsste Cobain sehen, wie mit seinem Namen umgegangen wird, würde er sich wahrscheinlich in seinem Grab umdrehen - hätte er denn eins. Denn er selbst konnte mit seinem Ruhm nicht umgehen, wollte nie die Stimme einer Generation sein, flüchtete sich in die Heroinsucht und brachte sich schlussendlich am 5. April 1994 in Seattle um. Bereits einige Wochen zuvor, versuchte Cobain, sich in Rom das Leben zu nehmen.

Cobain starb mit 27 und gesellte sich damit zu Legenden wie Jim Morrison, Janis Joplin oder Jimi Hendrix. Was alle zu Ikonen machte, war neben der Musik wohl auch ihr Lebensstil und eben ihr frühzeitiger Tod.

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