Ben Beckers Ritt durchs "Universum Gustav"

Ben Beckers Ritt durchs "Universum Gustav"
Mitreißender Musikabend der etwas anderen Art. "Jedermann-Tod" Ben Becker singt gemeinsam mit Gustav in der Reihe "Auf eigene Faust".

Mein schönes Fräulein darf ich's wagen? Gustav - alias Eva Jantschitsch - hat's gewagt und Jedermann-Tod Ben Becker nicht nur den Arm, sondern auch das Mikrofon gereicht. Und die Vertreterin des sogenannten Diskurs-Pop hat damit bei den Salzburger Festspielen für einen in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Abend gesorgt. Da wurde nicht lange gefragt, sondern richtig laut mitreißende Musik auf der Höhe der Zeit gemacht.

Zwölf Songs sind es, die mit Goethes Faust spielen und daraus ein ganz eigenes "Universum Gustav" erschaffen. Mal melancholisch, mal traurig, dann wieder laut und pochend bis zur Schmerzgrenze. "Unterhaltungsmusik auf der Suche nach Erkenntnis" heißt das Projekt. Musik, von der eine ganz eigene Kraft ausgeht.

Drei der Lieder - der gesamte Abend ist eine Auftragskomposition für die Festspiele in der Reihe "Auf eigene Faust" - hat Gustav für den Schauspieler Ben Becker, der in der Vergangenheit als Sänger auch schon mit Xavier Naidoo, Peter Maffay und Udo Lindenberg zusammengearbeitet hat, geschrieben. Und wie es sich anhört, haben sich bei Gustav und Becker zwei verwandte Seelen künstlerisch getroffen und auch noch ordentlich Spaß dabei.

In Lederhose, grünen Stutzen, Trachtengilet und Rockerjacke fetzt Becker über die Bühne, singt, schreit, schnalzt, hüpft, klatscht und treibt die Band und das Publikum vor sich her. "Wir können fliegen" lautet eine Textzeile, und Becker freut sich wie ein Kind darüber - dahinter flackert ein Video, die Welt brennt längst lichterloh.

So geklatscht und gestampft hat das Publikum der Salzburger Festspiele nach einem Auftritt wohl selten - auch wenn Ben Becker, Eva Jantschitsch und ihre Musiker alles andere als gewohnte Kost ablieferten. Fast schade, dass es von dieser außergewöhnlichen musikalischen Begegnung nur eine Vorstellung gab.

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