Henning Baum: Die deutsche Eiche des TV
Da scheiden sich die Geister ausnahmsweise nicht. Sowohl Frauen als auch Männer finden Henning Baum in seiner Rolle als machoiden Ruhrpott-Cop mit Herz am rechten Fleck einfach cool. Seine drei Kinder übrigens auch. Und er? "Ich muss für diese Rolle nichts behaupten, mich auch nicht verstellen. Es würde mir aber nicht einfallen, mich als Macho zu bezeichnen."
In "Der letzte Bulle" (zu sehen auf ORFeins) spielt Baum einen Polizisten, der in den 1980er-Jahren ins Koma fiel und in der Jetztzeit wieder aufwacht. Er hört die Musik von damals (sein persönlicher Lieblingshit ist "The Passenger" von Iggy Pop), futtert fettes Fleisch und pofelt ständig Zigaretten. Täuschend echt, denn: "Ich selbst rauche nicht und rate auch niemandem, damit anzufangen."
Längst gilt der 39-jährige Hüne als legitimer Nachfolger von Tatort-Legende "Schimanski" alias Götz George. Polizisten waren damals tatsächlich so. Baum: "Ich war auch schon so, nur noch ein bisschen zu jung. Manche Männer kommen einfach so auf die Welt."
Und wie sieht er die Welt, wäre er selbst zwanzig Jahre im Koma gelegen? "Dass manche Menschen offenbar das Virtuelle spannender finden als das Reale. Und mich würde das Bild irritieren, das die Gesellschaft von Männern hat, beziehungsweise wie Männer sein sollen. Männer sind heute verwirrter."
Vielleicht stehen deshalb die Damen heute auf den Typus Kraftlackl mehr denn je. Doch vom Fluch eines Sex-Symbols will Baum – quasi die deutsche Eiche des TV – nix wissen: "Vielleicht entfaltet der Fluch seine Wirkung ja erst nach ein paar Jahren. Ich warte es so gelassen wie möglich ab." Und beantwortet indes mit seiner Frau Corinna gemeinsam die weibliche Fanpost.
Auf die KURIER ROMY freut sich der nominierte Serien-Star sehr, vor allem auf das Wienerische. Bulle heißt bei uns übrigens Kiberer, Herr Baum. "Ja, und Knast heißt bei euch Heven (also Häf’n). Eure Sprache ist noch cooler als im Ruhrpott."
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