Adventkalender: Von Bier bis Lego

Adventkalender: Von Bier bis Lego
Nicht nur die Kinder dürfen sich freuen. Auch Biertrinker, Hunde, Naschkatzen, Rapidler und so mancher Erotomane.

Die Adventkalender sind nimmer mehr das, was sie amoi warn." Herbert Gschwendtner ist ein Heimatkundler, der gerade seine Kindheitserinnerungen ("Stubenadvent - G'schichtn von früher", Verlag Anton Pustet, 19,95 €) zu Papier gebracht hat. Dem Pongauer wird warm ums Herz, wenn er an die "liaben Büldln" denkt, die sich dereinst im selbstgebastelten Adventkalender verbargen.

Adventkalender: Von Bier bis Lego

Die vorweihnachtlichen Timer sind seit Gschwendtners Kindertagen üppiger geworden, zumeist kalorienreicher, gelegentlich abwegig. Geschenkt. Manchmal stößt man beim Schaufensterbummel auf Kommerz mit Herz und ernstem Hintergrund: Leuchtendes Beispiel ist der Bierkalender der Salzburger Firma Kalea.

Hülsen-Früchte

Adventkalender: Von Bier bis Lego

Vier Großkonzernbiere (Pilsner, Berliner Kindl, Franziskaner, Beck's) haben sich in diese Bier-Edition verirrt. Die restlichen 16 sind regionale österreichische und deutsche Sorten. Manche wie das Pannonia-Hefeweizen (Staatsmeistertitel für Haus- und Kleinbrauer 2011) können normalerweise nur vom Fass verkostet werden. Ob sich hinter dem ersten Fenster gleich das Frastanzer Honigbier oder doch das Gaffel Kölsch verbirgt oder vielleicht eines von vier Bier-Geschenken, etwa der Hirter Biersenf, wird hier nicht verraten.

Adventkalender: Von Bier bis Lego

Die Zeiten, da man den Adventkalender als Zählhilfe für die verbleibenden Tage bis Christi Geburt verwendet hat, sind vorbei. Der Nachwuchs weiß meist genauer, was es geschlagen hat, als die Eltern. Aber auch heute gilt: Der Advent zwingt zur pädagogisch wertvollen Lektion - auf etwas zu warten ist wichtiger als die sofortige Lustbefriedigung.

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In alten Zeiten wurden in einem Holzschrank 24 Bäckereien auf eine Schnur gehängt. Das Kind, das mit dem Aufmachen an der Reihe war, durfte die Mehlspeise verputzen. Ganz armer Herr Gschwendtner: "Wir waren sechs Bergbauern-Kinder, ich bin nicht oft drangekommen." Klingt bitter, aber der süße Beigeschmack überwiegt.

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Im Salzburger Dialekt klingt das so: In dem hoamelign Kerzenschei, da feun oan so vü G'schichtn ei. Heit, wann i de Gedankn vira ram, erscheinans ma wia a schena Tram. Man könnt's auch urbaner, mit Wolferl Ambros sagen: Geh, måch auf die Tür!

INFO
Am 1. Adventsonntag (27.11.) erscheint der KURIER-Adventkalender im Pammesberger-Design.

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