So nimmt der Garten Gestalt an
Von Ankica Nikolić
Die Gartensaison hat zwar schon längst begonnen, doch für kleine kosmetische Projekte ist es noch nicht zu spät. Will man etwa die Terrasse neu pflastern, das Blumenbeet mit Leuchtkörpern akzentuieren oder eine Sommerküche planen, dann hat man jetzt noch genug Zeit dafür, diese Projekte in Angriff zu nehmen.
Bei der Gestaltung von Terrassen setzt man heute auf Holz oder Stein. Tropische Harthölzer aus nachhaltigem Anbau wie etwa Bangkirai, Grapa, Mandioqueira oder heimische Klassiker wie Fichte, Lärche und Esche erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Bei der Gestaltung sollte man jedoch darauf achten, Holz nicht an Stellen, die direkten Witterungseinflüssen ausgesetzt sind, einzusetzen. Diese können nämlich bei Nässe glatt werden, da sich hier gerne Moose und Algen an der Oberfläche bilden. Bei Belägen aus Naturstein setzt man auf Porphyr, Basalt, Gneis, Granit oder Schiefer. Hier kommen vor allem großformatige Platten zum Einsatz. "Kunden, die im Haus dunkles Parkett oder großformatige Fliesen verlegt haben, wollen dieses Thema auch im Freiraum fortsetzen.
Bei der Farbauswahl orientiert man sich in dieser Saison ebenfalls sehr stark am Innenraum", so Michael Hyna, Bau- und Gartenbaustoff-Experte bei Hornbach. Eine Kombination aus den Materialien Holz und Stein sorgt für eine gestalterische Akzentuierung von unterschiedlichen Zonen wie etwa separaten Liegeflächen.
WPC-Dielen zählen zu den Trendmaterialien der Terrassen-Saison. Wood Polymere Composite (kurz: WPC) ist ein Verbundwerkstoff, mit etwa 60 Prozent Holzanteil. Der Vorteil gegenüber klassischen Hölzern ist, das Material kann nicht versilbern und ist in vielen Farbnuancen erhältlich. "Für kleinere Flächen auf Balkonen eignen sich auch Kovalex-Rollböden. Der Vorteil dabei ist, dass man auf aufwendige Unterkonstruktionen verzichten kann", so Michael Hyna.
Die Inszenierung von Wasserstellen, Pflanzen, Blumenbeeten oder Wegen mithilfe von Licht spielt bei der Gestaltung von Gärten eine immer wichtigere Rolle. Der Beleuchtungskörper selbst steht dabei im Hintergrund. "Dank der LED-Technologie lassen sich mittlerweile viele energieeffiziente Möglichkeiten finden. Bei der Positionierung muss man beachten, dass das Licht nicht blendet, ansonsten würde der Garten verschwinden und das wäre kontraproduktiv. Bevor man allerdings die Leuchten einsetzt, muss man sich überlegen, über welche Wege man die Kabel zu den Leuchten führen kann und von wo aus diese geschaltet werden sollen", so Frank Timmermann von Grünbau Jakel.
Spezielle Baumstrahler werden in den Boden eingegraben und sind sowohl begeh- als auch befahrbar. Für Tröge oder Blumenbeete eignen sich kleine Erdspieße, die man individuell einsetzen kann. So kann man auch die einzelnen Wachstumsphasen der Pflanzen betonen. "Der Garten darf nicht zu sehr ausgeleuchtet sein - weniger ist mehr. Man sollte immer von unten nach oben leuchten und die Lichtfarben aufeinander abstimmen", so Timmermann.
Den Ursprung von Sommerküchen findet man im osteuropäischen Raum. In Ländern wie Rumänien, Kroatien, Bosnien oder Ungarn fungierten häufig kleinere, separate Häuser inmitten von Bauernhöfen als sommerliche Kochstelle. Platzmangel im Wohnhaus und die entstehende Hitze, die durch das Kochen mit Holzöfen entstand, waren der Grund dafür. "Das Kochen im Freien ist heuer ein sehr wichtiges Thema. Zwar nicht in Form von separaten Häusern, dafür aber in Form von mobilen Kochstationen mit dazu passenden Sideboards, die als Arbeitsfläche genutzt werden können. Grillplätze unter überdachten Pergolen oder Lauben ermöglichen Flexibilität bei der Nutzung.
Nicht immer können komplette Küchenzeilen untergebracht werden", so Gartenarchitektin Gertraud Monsberger. Etwaige Wasser- und Elektroanschlüsse sollten bei der Planung berücksichtigt werden. Bei den Materialien setzt man nach wie vor auf die klassische Kombination aus Holz und Edelstahl.
Mobile Sideboards ergänzen Grill- oder Kochplätze ideal, diese können als Abstell- oder Arbeitsfläche genützt werden. Häufig bieten diese auch geräumige Schränke, wo man etwaige Lebensmittel, geschützt und über einen längeren Zeitraum verstauen kann.
Und wer jetzt noch loslegt, kann schon bald auf der neu gepflasterten Terrasse, die Lichtinszenierung im Garten bei einem gemütlichen Grillabend genießen.