Lena Hoscheks sündige Nostalgie
Von Ankica Nikolić
Elegant und zurückhaltender. Vor einem Jahr hätte Lena Hoschek auf die Frage, wie sie die Suite im Hotel Altstadt Vienna gestalten wird, mit diesen Schlagworten geantwortet. Entstanden ist dann doch das Gegenteil. Die steirische Modeschöpferin ist sich und dem nostalgischen Stil treu geblieben. Jetzt kann man in ihrem Stil auch übernachten.
Ehrlich? Ich weiß es nicht. Bisher hatte ich noch keine Zeit, eine Nacht in meinem Hotelzimmer zu schlafen. Schlimm, oder?
Sie sind häufig auf Reisen. Was muss ein Hotel haben, damit Sie es wieder buchen?
Charakter, Persönlichkeit und ein tolles Bett. Es gibt nichts Schlimmeres als anonyme Zimmer. Wenn alles gleich aussieht, dieselben Farben immer wieder auftauchen und es keinen Raum für Überraschungen gibt. Das ist eigentlich trostlos.
Es ist entsetzlich, wenn es in einem Hotelzimmer nicht genug Platz gibt. Deshalb übernachte ich lieber in kleinen Häusern, als in großen anonymen Hotels. Da fühle ich mich einfach viel wohler.
Was sollte man anders machen?
Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich ein Hotel im Stil des „Shabby Chic“ gestalten.
Das erste Stoff-Konzept war bereits fertiggestellt. Warum haben Sie Ihre Pläne noch einmal geändert?
Der Entwurf war vieles, aber eben nicht „Hoschek“. Bei all meinen Überlegungen habe ich vergessen, dass der Auftraggeber aber genau aus diesem Grund mich engagiert hat. Deshalb habe ich wieder ganz von vorne begonnen und mich ausgetobt.
Fast – sündig, puffig und romantisch fehlt. Ich habe aufwendige Stoffmuster von der britischen Manufaktur Sanderson mit dunklen Tapeten von Harlequin kombiniert und etwa mit Antiquitäten ergänzt. Das Bett ist bordeauxrot und wurde im Chesterfield-Stil tapeziert. Selbst die Türen haben wir in diesem Stil beziehen lassen.
Das prägendste Erlebnis in einem Hotel?
Meine Verlobung. Vor knapp zwei Wochen hat mein Freund in Mexiko im Hotel um meine Hand angehalten.