Leben/Wohnen & Design/Wohnen

Im Herbst ist Hochsaison im Garten

Wenn alle Blätter von Bäumen, Sträuchern und Blumen gefallen sind, dann ist es genau die richtige Zeit, um so richtig Hand anzulegen. Die Pflanzen begeben sich in Winterruhe und daher ist das Ein- und Umpflanzen in diesen Monaten am einfachsten – sie sind stabiler. „Das verringert die Gefahr, sie zu beschädigen“, sagt Wolfgang Praskac, Inhaber des Gartencenters Praskac in Tulln (siehe Interview rechts).

Der richtige Herbstschnitt

Jegliche Schnittarbeiten für Bäume, Sträucher oder Hecken wie Hainbuche und Liguster sollten ebenfalls im Herbst erledigt werden. Gerade bei Hecken ist dies wichtig, um Fäulnis bei Staunässe zu vermeiden. Der richtige Herbstschnitt hängt üblicherweise von der Pflanze ab, aber in der Regel wird etwa ein Viertel der Höhe abgeschnitten. Grundsätzlich sollten nur kranke, abgestorbene, dünne und zu lang gewachsene Äste entfernt werden.

Einen Schnitt brauchen auch Blumen wie Rittersporn und Astern. Wenn die Blüten weg sind, können sie bodenerdig gestutzt werden, sodass im Frühjahr wieder neue Triebe sprießen können.

Eine Ausnahme sind allerdings jene Pflanzen, die bereits im Frühling blühen und schon jetzt Knospen ausbilden. Schneidet man diese nun nämlich zurück, sind auch die Knospenansätze weg. Dazu gehören etwa Flieder, Kirschen und Forsythien.

Auch Beetrosen sollten im Herbst nur grob zurückgeschnitten werden. Bei Kletter- und Staudenrosen sollte man alte Triebe wegnehmen. Man kann die Rosen so lange wie möglich blühen lassen und auch erst im Dezember etwas kürzen. Der Hauptschnitt allerdings sollte im Frühjahr erfolgen.

Vorsicht bei Obstbäumen

Bei Obstbäumen ist das Schneiden etwas komplizierter. Als Gärtner muss man wissen, wie der Schnitt richtig gemacht wird, sodass die Pflanze eine schöne Krone aufbauen kann. „Ein Baumschneide-Kurs empfiehlt sich dafür“, meint Praskac, „aber auch mit guter Literatur können sich Hobbygärtner dieses Wissen aneignen.“

Der Rasen verdient im Herbst ebenfalls besondere Aufmerksamkeit. Zunächst muss das heruntergefallene Laub entfernt werden. Wenn eine Laubschicht mehrere Monate über dem Gras liegt, wächst es nicht mehr, sondern verrottet in der Dunkelheit. Wenn keine Blätter mehr abfallen, ist es Zeit, den Rasen zum letzten Mal vor der Winterpause zu mähen.

Den Frühling im Kopf

Das Schöne am Herbst ist aber, dass Gärtner in dieser Jahreszeit schon an den Frühling denken können: Bevor der Boden friert, sollten nämlich die Zwiebel für die ersten Frühblüher eingesetzt werden. „Viele dieser Zwiebelpflanzen sind überlebenswichtig für Bienen, weil sie zeitig im Frühling blühen und den Bienen dann die erste Nahrung zur Verfügung stellen“, sagt Bernadette Pokorny, Gartenexpertin von Die Umweltberatung.

Besonders beliebt bei Bienen sind Blaustern, Wildkrokus, Traubenhyazinthe, Wildtulpen und Schneeglöckchen. Wenn die Natur noch wenig blüht, bieten diese Pflanzen den Wild- und Honigbienen eine erste, überlebenswichtige Nahrungsquelle.