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Ein Haus wie ein Fächer

Im Normalfall läuft es ja so: Bauherr kauft einen Grund und sucht dann einen Architekten. Bei der Villa SD hat es jedoch ganz anders begonnen. "Seit Jahren bieten wir dieses Service an. Wir begehen mit unseren Kunden potenzielle Grundstücke noch vor dem Kauf und machen eine erste Bestandsaufnahme. Dabei eruieren wir, ob die gewünschte Bauaufgabe auf diesem Platz auch realisierbar ist und bei diesem Haus waren die Anforderungen durchaus ambitioniert", sagt Max Nirnberger vom Büro x architekten.

Aufgrund des schmalen Bauplatzes wurden die Außenbereiche wie Terrassen angeordnet.

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Ambitioniert bezieht sich in diesem Fall auf die Bedingungen: 17 Meter schmal, eine Höhendifferenz von zwölf Metern sowie eine starke Hanglage – diese Parameter des 770 Quadratmeter großen Grundstücks bildeten die Ausgangslage für den Bau. "Der Platz ist nach Norden geneigt, die Süd- bzw. Westseite erstreckt sich hangaufwärts. Ein unverbauter Ausblick auf das Mühlviertel und den Pöstlingberg bietet sich jedoch im Norden. Die Ausrichtungen sollten im Entwurf miteinbezogen werden", erklärt Nirnberger.

Das großzüige Raumprogramm findet in der Villa SD auf 300 Quadratmetern Platz.

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Der Baukörper entwickelt sich vom obersten Punkt des Grundstückes aus dem Hang heraus. Scharf formulierte Ecken öffnen die Etagen, dadurch entsteht eine fächerartige Fassade. Um das Gebäude besser in die umliegende Siedlungsstruktur einzugliedern, setzte Max Nirnberger auf einen grobkörnigen Verputz mit schlammfarbiger Lasur: "Es handelt sich um ein klassisches Wärmedämmverbundsystem. Der Putz wurde mit einem Besen aufgetragen, dadurch entstand eine Strichstruktur, die zusätzlich mit einem Schwamm nachbearbeitet wurde." Durch das Auffächern ändert das Gebäude in jeder Etage seine Ausrichtung.

Architekt Max Nirnberger setzte auch auf die Verwendung von rohen Werkstoffen.

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Materielle Tiefe findet man bei der Villa SD aber nicht nur an der Fassade, sondern auch im Inneren. Sichtbeton als Deckenstruktur, Holzfurniere aus Kupfereiche sowie Böden aus geschliffenem Gussasphalt und Eiche sind in ihrer natürlichsten Form zu sehen. Das Raumprogramm erstreckt sich über drei Etagen auf einer Wohnfläche von 300 Quadratmetern. Im Eingangsbereich befinden sich Garage, Sauna, Arbeits-, Fitness- sowie Technikräume. Das Geschoß ist größtenteils im Erdreich eingegraben und über vier Meter hoch. Dadurch konnte die erste Ebene obenauf gesetzt werden, um in weiterer Folge einen ebenerdigen Zugang in den Garten zu gewährleisten. Ein Lichthof erstreckt sich im Hauskern vom Unter- bis ins Obergeschoß und sorgt für zusätzliches Licht. Jedes Stockwerk ist mit dem Außenbereich verbunden. Der Wohn- und Essbereich ist an einen geschützten hofartigen Garten angeschlossen. Eine Etage weiter oben befinden sich Schlafräume und Bäder mit direktem Zugang zum Pool. Eine Lamellenkonstruktion aus Aluminium-Lochblech dient als Sichtschutz zum angrenzenden Nachbargrundstück.

Max Nirnberger, Bettina Brunner, Lorenz Prommegger, David Birgmann und Rainer Kasik gründeten 1996 ihr gemeinsames Büro x architekten. Sie realisieren Projekte in den Bereichen Wohn- und Bürobau, Industrie und Kultur, Gewerbe, Shopping, Entertainment, Design und Städtebau.
www.xarchiteten.at