Design-Brüder aus Brasilien
Von Claudia Elmer
KURIER: Herr Campana, Lasvit präsentierte auf der diesjährigen Euroluce zwei neue Leuchten, die Sie gestaltet haben. Welche Idee steckt hinter "Candy" und "Fungo"?
Es besitzt etwas Magisches. Man kann faszinierende Farben, unterschiedliche Streuungen und Stimmungen erzielen. Das macht die Arbeit mit Licht sehr besonders.
Sie sind durch den Einsatz von Recycling-Material bekannt geworden. Welche Rolle spielt das Thema heute bei Ihrer Arbeit?
Wo immer möglich, versuchen wir recycelte Stoffe einzusetzen. Es geht aber nicht nur darum, sondern auch um soziale Verantwortung. Viele Traditionen sind heute vom Aussterben bedroht. Vor allem in unserer Heimat Brasilien versuchen wir jene Menschen zu beschäftigen, die alte Techniken beherrschen und bemühen uns so, Traditionen aufrecht zu halten.
Wir versuchen, die Unternehmen kennenzulernen. Darum besuchen wir die Produktionsstätten und beschäftigen uns mit der Herstellung und den Auswirkungen, die für die Umwelt entstehen. Die gesamte Unternehmensphilosophie ist entscheidend – und ob sie zu unserer Vorstellung passt.
Wie lautet die Campana-Philosphie?
Nicht aggressiv zu agieren. Unser Bestreben ist es, stets in Harmonie zu sein.
Auf viele Weisen: Vom Einklang mit der Natur bis hin zur Beziehung zwischen meinem Bruder und mir. Schließlich arbeiten wir bei jedem einzelnen Projekt zusammen.
Wann kommt es unter Brüdern zum Streit?
Wir haben das Glück, einander alles sagen zu können. Wenn wir die Meinung oder Idee des anderen kritisieren, kann das allerdings schon in heftigen Diskussionen enden. Zugleich ist diese Gesprächskultur einer der wichtigsten Bestandteile unserer Arbeit. Denn neben Brüdern sind wir auch Partner und Freunde.