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Buchtipp Gardengirls: Porträts aus dem Schrebergarten

„Wenn der Balkon zu eng wird, muss ein Schrebergarten her“, schreibt Jana Henschl in ihrem Buch „Gardengirls“. Sie porträtiert 20 Frauen in ihren Kleingärten. Denn die neue Generation ist weiblich. Jana Henschel und Ulrike Schacht haben einen Sommer lang Kleingärtnerinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz besucht. Das Ergebnis: Die besten Ideen zum Pflanzen, Einrichten und Verkochen.

Juliane Franke hat in einer Schrebergartenanlage in Magdeburg eine Parzelle übernommen. Am Anfang sah sie vor lauter Unkraut nicht, was sie übernommen hatte. Doch nachdem der Garten wiederhergestellt war, baute sie Erbsen, Karotten, Bohnen, Paprika, Tomaten und Erdbeeren an. Die Laube selbst hat sie Schritt für Schritt nach eigenem Geschmack gestaltet. Die Blümchentapete blieb an der Wand, den Schrank strich sie weiß. Längst ist die ganze Familie hier glücklich. Die Kinder nutzen das Planschbecken und die Schaukel. Im Garten kann Juliane Franke den Alltag hinter sich lassen. Manchmal sitzt sie nur auf der Bank und lauscht dem Vogelkonzert.

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Elisa Märkel ist auf dem Land aufgewachsen. Irgendwann hat die Sehnsucht nach einem eigenen Garten überhandgenommen. Ihr Freund riet ihr ab. Doch sie ließ sich nicht abbringen: der 137 Quadratmeter große Schrebergarten in Leipzig war schnell gefunden – fünf Minuten von der Wohnung entfernt. Zunächst war Arbeit angesagt, selbst ist die Frau. Elisa hat eine große Thujenhecke abgeholzt, eine halbe Tonne Grünabfälle weggebracht, die Laube entmüllt und renoviert: ein neues Dach, innen ein neuer PVC-Boden und eine Streifentapete. Im Sommer konnten die Beete bestellt werden: Kartoffel, Gurken, Erbsen, Tomaten, Sellerie, Salat und Rhabarber. Nun gießt sie täglich vor der Arbeit und startet so frisch in den Tag, abends kommt sie auf diese Weise schneller runter. Als alles schön war, fand auch ihr Freund Interesse am Garten und warf den Grill an.

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Als Anka Rehbock ihre Eltern besuchte, erkannte sie, wie schön es dort war. Um wieder öfter hier sein zu können, pachtete sie einen Garten in Lübeck. Anfangs kannte sie einen Großteil der Blumen nicht, hatte keinerlei Gärtnerwissen. Doch nach und nach mit jeder neuen Pflanze und jedem Ableger änderte sich das. Die Wände der Laube wurden innen mit Fichte getäfelt, außen wurde das Haus rosa, innen weiß und graugrün. Ihre Styling-Regeln: Farben bündeln – zur schwarzen Küche passen schwarze Accessoires; Formen variieren – zu den vielen eckigen Möbelstücken passt ein runder Tisch; Paare bilden – zwei Boxen, eine runde Lampe zum runden Tisch, zwei gleiche Regale: das passende Gegenstück erzeugt Harmonie.

Wenn Anka in ihrem Garten ankommt, schaltet sie ruhige Musik ein, zieht Wollsocken an und kuschelt sich in eine Decke. Dann noch etwas Gutes zu essen – der perfekte Start ins Wochenende.

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