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Studie: Individueller "Zungenabdruck" könnte Menschen identifzieren

Schmecken, essen und reden: Ohne Zunge wären viele wichtige Funktionen gar nicht möglich. Sogar als Tastorgan ist das Organ wichtig. Neue Forschungen legen nun aber nahe, dass die Zunge noch viel mehr kann, als bisher angenommen. Ähnlich dem einzigartigen Fingerabdruck eines Menschen weist auch die Zunge viele individuelle Eigenschaften auf. Ein derartiger "Zungenabdruck" könnte neue Aufschlüsse geben, warum die Essensvorlieben der Menschen so unterschiedlich sind, aber auch bei der Entwicklung von Alternativen zu fettigen oder zuckerhaltigen Lebensmittel helfen. 

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Untersuchung eines hochkomplexen Organs

Die Forschenden der britischen Universität Edinburgh widmeten sich für ihre im Fachjournal Scientific Reports veröffentlichten Studie den Eigenschaften des komplexen und hochentwickelten Organs. Hunderte winzige Knospen bedecken die Zungenoberfläche und haben unterschiedliche Funktionen. Manche sind für das Erkennen von Geschmäckern zuständig, andere nehmen physikalische Eigenschaften wie die Textur von Lebensmitteln wahr. Ebenso spielt das im Schnitt zehn Zentimeter lange Organ eine Rolle für das Sättigungsgefühl und die Vorlieben für bestimmte Lebensmittel.

Wenig ist über individuelle Unterschiede bekannt

Zungen sind allerdings viel individueller als bisher gedacht. Über die Unterschiede in Form, Größe und wie die Papillen angeordnet sind, ist wenig bekannt. Das Team um Studienleiterin Rayna Andreeva wollte herausfinden, ob diese individuellen Unterschiede eine Bedeutung für die Zungenfunktion haben. Die Forscher fertigten Silikonabdrücke der Zungen von 15 Freiwilligen an, von denen  mit Hilfe von KI-Computermodellen Tausende mikroskopische Scans erstellt wurden. 

Die Forschenden legten so eine Art Landkarte der einzelnen Zungen an und hielten ihre Größe, die Lage auf der Zungenoberfläche und weitere Merkmale fest. Das Erstaunliche: Anhand dieser Daten konnten sie auf Geschlecht und Alter einer Person schließen - und zwar mit einer Genauigkeit von 67 bis 75 Prozent. 

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Weitere Forschungen sind notwendig

Dies sieht das Team als Beweis, dass die Zungenpapillen auch zur eindeutigen Identifikation einer Person genutzt werden könnten: "Wir waren überrascht, wie einzigartig diese mikrometergroßen Merkmale für jedes Individuum sind". Allerdings seien noch weitere Studien erforderlich, um die Ergebnisse mit einer größeren Teilnehmergruppe zu überprüfen.