Forscher: Veganer Ersatz viel klimaschonender als Fleisch und Milch
Verzehren die Menschen zur Hälfte vegane Ersatzprodukte statt Fleisch und Milch, wird die Landwirtschaft im Jahr 2050 global ein Drittel weniger Treibhausgase ausstoßen als 2020, berichten Forscher des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien. Außerdem könnten die weltweiten Rodungen und Naturlandschafts-Zerstörungen dann beinahe gestoppt werden, schreiben sie im Fachjournal "Nature Communications".
"Obwohl sie nicht einmal ein Fünftel der Nahrungsenergie liefern, haben tierische Produkte die größten Treibhausgas-Emissionen und gravierendsten Auswirkungen auf Land, Wasser sowie die Artenvielfalt", erläuterten die Forscher um Marta Kozicka (IIASA). Sie eruierten mit Modellberechnungen, welche Auswirkungen es auf Klima und Umwelt hätte, würden statt Lebensmittel aus Tierhaltung teils vegane Ersatzprodukte konsumiert.
Weniger Rindfleisch
"Rindfleisch zu ersetzen, hätte den größten positiven Einfluss", erklärten sie. Werden viele Produkte gleichzeitig ausgetauscht, würden sich zusätzlich Synergieeffekte einstellen (die positive Effekte sich gegenseitig verstärken). Dann könnte man einen Teil der derzeit landwirtschaftlich genutzten Fläche wieder aufforsten.
"Dadurch würden sich die klimarelevanten Vorteile verdoppeln und 92 Prozent des früher berechneten Treibhausgas-Einsparpotenzials der Landwirtschaft wären erreicht", schrieben die Forscher in der Fachpublikation. Pflanzlich basierte Fleischersatzprodukte sind aber nicht nur wichtig für die Klimaziele, sondern auch, um die Ernährungssicherheit zu gewährleisten. Außerdem sind sie förderlich für die Gesundheit und tragen zum Erhalt der Artenvielfalt bei, heißt es in einer Aussendung des IIASA.