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Was hilft beim Rauchausstieg?

Ich war ein starker Raucher. Aber von einem Tag auf den anderen habe ich aufgehört.“ – „Wenn aufhörwillige Noch-Raucher solche Geschichten hören, ist das für sie keine Er-, sondern meist eine Entmutigung“, sagt die Gesundheitspsychologin Nina Heumayer vom Rauchertelefon der Sozialversicherungsträger (siehe unten). „Denn dann haben sie das Gefühl: ,Wahnsinn, der hat so viel geraucht und hat es geschafft. Ich rauche weniger und schaffe es nicht, also bin ich ein Versager‘.“

Gerade beim Rauchen stimme die Aussage, dass es nur auf den Willen ankommt, aber nicht. „Den Willen haben sehr viele. Er ist auch die Grundvoraussetzung. Oft wird aber der Aspekt vergessen, dass es sich um eine chronische Suchterkrankung handelt und die Betroffenen Beratung und medizinische Unterstützung benötigen. “

Tatsächlich sei es sehr selten, dass jemand die Zigarette weglegt und nie wieder angreift: „Die meisten benötigen drei bis fünf Versuche. Unsere Klienten fühlen sich erleichtert, wenn sie hören, dass andere genauso kämpfen – vielen ist das nicht bewusst. Jeder Versuch liefert wertvolle Erfahrungen.“

„Beratung kombiniert mit medikamentöser Therapie in den ersten Monaten hat – ein halbes Jahr nach Therapiebeginn – eine Erfolgsquote von rund 30 Prozent“, sagt Heumayer.

Der Rauchstopp-Tag und die ersten Tage danach müssen gut vorbereitet sein, für das Rauchverhalten müssen individuelle Alternativen überlegt werden: „Es dauert einige Monate, bis man neue Rituale und Gewohnheiten aufgebaut hat. Durchschnittlich muss man eine Situation 50 Mal wiederholen, bis sie automatisiert ist.“

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Positives Bild

„Es ist ganz wichtig, dass Menschen, die mit dem Rauchen aufhören wollen, ein positives Bild von sich als nichtrauchende Person haben“, sagt die Gesundheitspsychologin Theresia Gabriel. „Wenn ich Klienten frage, warum sie mit dem Rauchen aufhören wollen und sie nur antworten: ‚Weil es halt gesund ist‘ – dann wird das meistens nichts. Ich muss eine konkrete Idee haben, was es mir bringt, was ich davon habe.“

Um Erfolg zu haben, benötigen wir ein „smartes“ Ziel, sagt Gabriel: „Also spezifisch – auf meine Situation angepasst, messbar, attraktiv, realistisch, terminisiert – konkret geplant und vorgenommen. Je klarer ein Ziel formuliert ist, umso leichter ist es auch umzusetzen.“

Das Rauchertelefon ist eine österreichweite Kooperation der Sozialversicherungsträger, der Bundesländer und des Bundesministeriums für Gesundheit. Gesundheitspsychologinnen beraten Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr unter 0810 810 013 (max. € 0,10 / Minute). Anfragen sind auch per eMail möglich: info@rauchertelefon.at.

Internet: www.rauchertelefon.at

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