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Tierheimtieren eine Chance geben

Schon einmal vom "Tag der Haustiere" gehört? Oder von Colleen Paige? Die Amerikanerin ist selbst ernannte Expertin für Haustiere und Lifestyle. Und über die Grenzen hinweg bekannte Tierschützerin. Als solche hat sie bereits zahlreiche Feiertage ausgerufen: den Hundetag, den Katzentag, den Welpentag, den Tag der Nutztiere, der Wildtiere usw. Auf den 11. April fällt ihr "National Pet Day".

KURIER-Tiercoach Katharina Reitl nimmt den US-Aktionstag zum Anlass, um – ganz im Sinne Paiges – das Bewusstsein für Leid und Leben von Haustieren in Tierheimen zu fördern. Denn "auch in Österreich sind die Tierheime überfüllt".

Kumpel aus dem Tierheim

"Wenn man einen Kumpel möchte, wäre es schön, an ein Tier aus einer Schutzeinrichtung zu denken, bevor man ein ,Neues‘ kauft", sagt Reitl. Bei Meerschweinchen, Kaninchen und Ziervogel sollte die Wahl zwischen verwaistem Schützling und Kleintier aus dem Handel leicht fallen. Meist stehen Aussehen und Größe im Vordergrund, putzige Exemplare aller Art gibt es auch aus zweiter Hand.

Überraschungen beim Hund

Beim Hund sind die Vorstellungen der Halter in spe differenzierter. Rassewelpen gibt es bei seriösen Züchtern, Stammbaum, Gesundheitschecks und Informationen über die ersten Lebenswochen kosten. Doch auch im Tierheim warten hübsche Hunde – Rassehunde und Mischlinge. Selten ist bekannt, wie der Vierbeiner vor dem Tierheim gehalten wurde. Die Ungewissheit lässt Raum für Überraschungen. "Hunde aus dem Tierheim brauchen manchmal länger, um sich einzugewöhnen, dafür bringen sie sehr viel Dankbarkeit mit", sagt der Zoodoc aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn.

Schüchterne Katze

Katzen aus dem Tierheim behalten oft ihre Schüchternheit und bleiben zurückgezogen. "Das stört nicht jeden Besitzer", sagt Reitl. Der Schutzgedanke geht vor: "Man hält das Tier nicht für sich selbst, sondern, um der Katze etwas Gutes zu tun."

Tierschutz im Ausland

Der Wunsch zu helfen ist auch das übliche Motiv für die Rettung von Tierheim-Tieren aus dem Ausland. Der KURIER-Tiercoach gibt zu bedenken: "Jeder Hund, der aus einer Tötungstation oder einem Tierheim geholt wird, wird sofort durch einen anderen ersetzt. Es ändert nichts an der Vorgehensweise in diesen Ländern." Tiere bleiben Ware. Umdenken ist angesagt – und die Unterstützung von lokalen Projekten zur Kastration von Streunern und gegen Tierquälerei.

Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at

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