Tiercoach: Herzwürmer beim Hund möglichst früh behandeln
Von Hedwig Derka
Ein kleiner Stich kann schwere Folgen haben: Allein von 70 verschiedenen Moskito-Arten ist derzeit bekannt, dass sie beim Blutsaugen die Larve des Herzwurms übertragen. Im Hund (selten in der Katze) entwickelt sich der Parasit dann weiter, wird mit dem Blutstrom in den Vorhof des Herzen bzw. in die Lunge geschwemmt, wo er nach drei bis sechs Monaten bei einer Länge von ca. 30 cm Nachkommen produziert und damit das Leben seines Wirtes bedroht.
Verbreitungsgebiet
„Noch zählt Dirofilaria immitis zu den Reisemitbringseln. Mit der Erderwärmung könnte dieser Fadenwurm aber bei uns heimisch werden“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach weiß, dass Experten die Schmarotzer daher auf ihrem Radar haben. Veterinärmediziner sollten nach der Urlaubszeit bei Hunden, die matt und fiebrig sind, bereits jetzt an die Diagnose „Herzwurm“ denken.
Von Bulgarien bis Portugal: Der Herzwurm ist in Europa weit verbreitet. Vor allem die Mittelmeerländer sind betroffen. „Der beste Schutz ist, den Vierbeiner nicht in Hochrisikogebiete mitzunehmen“, sagt Reitl. Wer auf einen Urlaub mit Hund nicht verzichten will, sprüht Insekten-Repellents auf sein Fell, richtet den Schlafplatz hinter Netzen ein und geht nicht früh morgens und nicht in der Abenddämmerung Gassi. Jeder Stechmückenkontakt muss vermieden werden.
Vorbeugend
„Vorbeugend kann man schon bei Reiseantritt mit dem Entwurmen beginnen“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Spätestens mit Ende der Ferien sollte die Prophylaxe starten. Je früher die Behandlung ansetzt, desto weniger Chemie-Keule ist notwendig, desto eher besteht die Chance auf Heilung. Der Veterinärmediziner des Vertrauens ist bei der Erstellung eines individuellen Therapieplans gefragt.
Schwierige Behandlung
„Besitzer bemerken die kleinen Würmer nicht“, kennt Reitl ein Problem. Erst wenn der Hund rasch ermüdet, sein Immunsystem schwächelt und sich z.B. Wasser in den Beinen sammelt, kommt der Patient zum Tierarzt. Röntgen und Ultraschall helfen bei der Diagnose, ein Bluttest verschafft Sicherheit. Die medikamentöse Abtötung der Parasiten hat gefährliche Nebenwirkungen, in besonders schweren Fällen müssen die Herzwürmer in einer Operation entfernt werden. Der KURIER-Tiercoach betont: „Vorsorge ist besser als Nachsorge.“
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