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Was hilft bei Krampfadern?

Viele fürchten Krampfadern aus kosmetischen Gründen. Allerdings geht es bei dem Gefäßleiden nicht nur um schönes Aussehen. Treten bläulich gefärbte Besenreiser unter der Haut auf, gilt das als erstes Anzeichen für entstehende Krampfadern. Die Beine fühlen sich oft schwer oder geschwollen an oder jucken.

Oft sind Krampfadern knotenförmig oder geschlängelt, das Blut fließt in ihnen langsamer als in gesunden Venen. Dadurch kann es zu einem Blutstau kommen, das Risiko für Thrombosen und andere Komplikationen steigt. Sichtbar wird dies durch bläulich schimmernde Adern, die oft aus der Haut hervortreten, meist an den Beinen. Häufige Ursache ist ein schwaches Bindegewebe, das die Funktion der Venenklappen beeinträchtigt. Sie schließen sich nicht mehr angemessen. Das führt dazu, dass sich vor allem bei längerem Stehen oder Sitzen das Blut, meist in den Beinen, stauen kann.

Maßnahmen

Die Neigung dazu ist vielfach angeboren oder entwickelt sich im Lauf des Lebens. Selten können Krampfadern erworben sein, etwa durch ein Blutgerinnsel oder einen Tumor. Diese können das Blut beim Abfließen behindern. Meist sind Krampfadern ungefährlich, es kann aber zu Komplikationen kommen, weshalb sie von einem Arzt abgeklärt werden sollten. Zusätzlich gibt es Maßnahmen, die das Auftreten bzw. Fortschreiten von Krampfadern reduzieren sowie die mit ihnen einhergehenden Beschwerden lindern können.

1. Kompressionsstrümpfe

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Der Klassiker gegen Krampfadern sind Kompressionsstrümpfe oder -verbände. Sie drücken die erweiterten Venen zusammen – das Blut kann leichter abfließen und die Funktion der Venenklappen wird unterstützt. Wer rechtzeitig beginnt, kann das Entstehen durch Krampfadern verhindern oder hinauszögern. Bei bestehenden Krampfadern werden die Beschwerden gelindert. Damit Kompressionsstrümpfe optimal wirken, sollten sie individuell angepasst und alle sechs Monate getauscht werden.

2. Kalte Wassergüsse

Regelmäßige kalte Wassergüsse über die Unterschenkel und Knie beschleunigen den Blutfluss in den Venen. Das gilt auch für Wechselduschen. Außerdem wird die Durchblutung und damit der Kreislauf angeregt. Die kalten Güsse können etwa beim täglichen Duschen eingebaut werden.

3. Füße hoch

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Regelmäßiges Hochlagern der Füße entspannt nicht nur, sondern sorgt auch für einen guten Abfluss des Blutes aus den Venen. Das gilt auch nachts: Die Beine sollten höher liegen als der Kopf.

4. Kleidung

Eng anliegende Kleidung, die z.B. wie zu enge Socken die Beine abschnürt, kann den venösen Blutfluss behindern. Das gilt auch für hohe Schuhe, die eine bestehende Venenschwäche verstärken können. Besser ist lockere Kleidung zu tragen, vor allem an den Kniekehlen und Knöcheln, sowie flaches Schuhwerk.

5. Kneippen

Kneippanwendungen regen die Durchblutung an und können so dem Fortschreiten von Krampfadern vorbeugen. Das gilt auch für Massagen.

6. Bewegung

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Regelmäßige Bewegung und Sport fördern den Abfluss des Blutes in den Venen. Das kann verhindern, dass Krampfadern entstehen bzw. sich weiter ausbilden. Oft reichen schon zehn Minuten Gymnastik täglich – dazu gibt es eigene Venengymnastikübungen. Besonders empfehlenswert sind außerdem Joggen, Radfahren und Schwimmen. Sie regen die Wadenmuskulatur an, die das Blut in den Venen zurück zum Herzen pumpt. Kraftsport sowie Tennis oder Badminton sind bei bestehender Venenschwäche nicht sinnvoll. Langes Stehen oder Sitzen sollte vermieden werden.

7. Hitze meiden

Bei Hitze erweitern sich die Gefäße, das Blut fließt langsamer. Das begünstigt Krampfadern. Dazu, ob Saunagänge für Menschen mit Venenschwäche schlecht sind, gibt es kaum eindeutige wissenschaftliche Untersuchungen. Dies sollte mit einem Arzt besprochen werden.

8. Richtig essen

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Omega-3-Fettsäuren halten die Venen von innen elastisch und können Krampfadern vorbeugen. Sie sind vor allem in Fisch, etwa Hering und Makrele, enthalten.Ingwer, Pfeffer undChiliregen die Durchblutung an. Wichtig ist auch, ausreichend zu trinken, um ein „Eindicken“ des Blutes zu verhindern.

Starke Krampfadern können zu Komplikationen wie Thrombosen oder Venenentzündungen führen. Um diese zu vermeiden, sollten sie von einem Arzt entfernt werden. Dazu gibt es verschiedene Verfahren, etwa Veröden oder per Operation. Mehr dazu: Krampfadern: Wann ist operieren nötig?