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Mehr Kilos durch einen Kaiserschnitt?

Diese Studie wird die Diskussion um sogenannte "Wunschkaiserschnitte" neu entfachen: Kinder, die durch eine Kaiserschnittgeburt auf die Welt kamen, haben ein um im Schnitt 15 Prozent erhöhtes Risiko für Übergewicht in ihrer Jugendzeit, und auch als Erwachsene. Und zwar im Vergleich zu Kindern, die mittels natürlicher (vaginaler) Entbindung auf die Welt kamen. Das zeigt jetzt eine Studie der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston, USA.

Große Unterschiede

Zwischen den Kindern einer Mutter können die Unterschiede beim Risiko noch viel größer sein: Um 64 Prozent ist das Risiko bei den Geschwistern mit Kaiserschnittgeburt höher im Vergleich zu ihren Schwestern oder Brüdern mit Vaginalgeburt.

Die Studie wurde im Fachjournal JAMA Pediatrics veröffentlicht.

Und sie lieferte noch ein weiteres signifikantes Ergebnis: Sie verglich das Übergewichtsrisiko von jeweils Zweitgeborenen - unter folgenden Voraussetzungen: Die erste Geburt war jeweils eine mit Kaiserschnitt. Die zweite war in einem Fall ein Kaiserschnitt, im anderen eine natürliche Geburt. Bei Zweitgeborenen mit Vaginalgeburt war die Wahrscheinlichkeit für Übergewicht um 31 Prozent geringer um Vergleich zu den Zweitgeborenen mit Kaiserschnitt.

Erstmals aussagekräftig

Schon frühere Studien haben einen möglichen Zusammenhang zwischen der Geburtsform und dem Übergewichtsrisiko aufgezeigt - allerdings waren für eine eindeutige Aussage die Fallzahlen meist zu gering.

In die neue Untersuchung gingen hingegen die Daten von mehr als 22.000 jungen Erwachsenen ein.

"Zusammenhang besteht"

Unsere Ergebnisse zeigen ziemlich deutlich, dass es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Kaiserschnitten und Übergewicht im Kindesalter gibt", sagt Jorge Chavarro, Hauptautor der Studie. Besonders aussagekräftig sei der Vergleich von Geschwisterkindern: Sie haben dieselben genetischen Grundlagen und wachsen in derselben Umwelt auf - einziger großer Unterschied ist eben die Geburtsform gewesen. Die Unterschiede des Übergewichtsrisikos zwischen natürlicher und Kaiserschnittgeburt seien "dramatisch".

Seit längerem diskutiert wird auch ein erhöhtes Risiko unter anderem für Asthma und entzündliche Darmerkrankungen nach Kaiserschnitten.

30 Prozent Kaiserschnitte

Die Sectio-Rate (Kaiserschnitt-Rate) beträgt in Österreich mittlerweile rund 30 Prozent. Bei nur rund der Hälfte davon besteht eine medizinische Notwendigkeit. Laut einer Studie von Univ.-Prof. Beate Wimmer-Puchinger würden 84 Prozent der Mütter, die vaginal entbunden haben, der besten Freundin diese Geburtsform empfehlen. Bei Müttern nach Kaiserschnitt täte dies nur jede vierte.

Die Art der Geburt bestimmt unsere späteren Beziehungen

Kaiserschnitt aus Angst vor der Geburt

Berührendes Foto kurz nach dem Notkaiserschnitt