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Unbekannte Geschlechtskrankheit: Ärzte warnen vor Genitalem Mycoplasma

HIV, Chlamydien, Gonorrhoe, Genitalherpes, Syphilis: Die Bandbreite sexuell übertragbarer Krankheiten ist groß. Ebenso breitgefächert sind die Gefahren, die von diesen Erkrankungen ausgehen – und mitunter lebensbedrohlich sind.

Grundsätzlich gilt: Je früher die Ansteckung diagnostiziert wird, desto besser sind die Chancen, sie zu behandeln und zu heilen. Voraussetzung dafür ist, dass es in der Gesellschaft ein entsprechendes Bewusstsein für die Krankheit, deren Übertragungsweg und den Schutz vor einer Ansteckung gibt.

In diesem Kontext warnen britische Experten der Gesellschaft für Sexualgesundheit und HIV (BASHH) derzeit vor einer weitgehend unbekannten Geschlechtskrankheit (Genitales Mycoplasma), die durch das Bakterium Mycoplasma genitalium beim Sex übertragen wird. Die Folgen einer Infektion seien vor allem für Frauen gefährlich, die bei unzureichender Behandlung unfruchtbar werden können.

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Mycoplasma genitalium: Was ist das?

Mycoplasma genitalium löst Harnröhrenentzündungen bei Männern und Frauen aus. Bei Männern äußert sich dies durch Brennen beim Wasserlassen und Ausfluss. Es gibt zudem Männer und Frauen, die Träger dieser Bakterien sind, aber keinerlei Symptome zeigen.

Bei Frauen wurde Genitales Mycoplasma bereits bei Infektionen der Harnröhre und Entzündungen des Gebärmutterhalses nachgewiesen. Symptome bei Frauen sind Schmerzen beim Wasserlassen und vermehrter Ausfluss. Es wurde auch festgestellt, dass die Bakterien zu Infektionen der Gebärmutter und der Eileiter führen können, was Schmerzzustände, Fieber und Blutungen verursacht. Bleibt die Krankheit unentdeckt, kann Unfruchtbarkeit die Folge sein.

Schützen kann man sich durch das Tragen von Kondomen beim Geschlechtsverkehr.

Unwissen

Laut der BASHH wurden Testverfahren, die eine Ansteckung mit dem Bakterium zuverlässig nachweisen, erst kürzlich entwickelt. In Kliniken und Praxen stehen diese daher größtenteils noch nicht zur Verfügung. Lange Zeit war über Genitales Mycoplasma außerdem selbst in Fachkreisen wenig bekannt.

Die Gesellschaft für Sexualgesundheit und HIV warnt jedenfalls eindringlich davor, die Geschlechtskrankheit weiterhin zu unterschätzen: "Es ist an der Zeit, dass die Bevölkerung über Genitales Mycoplasma Bescheid weiß", sagte Peter Greenhouse vom Verband im Interview mit der BBC.

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Zwar könne eine Infektion mittels Antibiotika behandelt werden, das Bakterium sei jedoch bereits jetzt gegen einige Medikamente resistent.

Geschlechtskrankheiten auf dem Vormarsch

Die Zahl der diagnostizierten Geschlechtskrankheiten wie Gonorrhö oder Syphilis hat unterdessen seit dem Jahr 2000 deutlich zugenommen. Experten zufolge führen die besseren Behandlungsmöglichkeiten von Infektionen dazu, dass die Vorsicht, was Geschlechtskrankheiten betrifft, zurückgegangen ist. Da die Ansteckung mit Gonorrhö aber fast ausschließlich beim Geschlechtsverkehr erfolgt, kann bei wechselnden Partnern eine Übertragung von Erregern ausschließlich durch das konsequente Benutzen von Kondomen verhindert werden.