Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen rasch impfen
Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen sollten rasch gegen das Coronavirus geimpft werden, fordern mehrere Psychiatrie-Gesellschaften. Studien hätten gezeigt, dass schwere und lang dauernde psychische Krankheiten die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs von Covid-19 erhöhen, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung. Die konkreten Folgen seien unter anderem gehäufte Spitalsaufnahmen, mehr maschinelle Beatmungen und eine höhere Sterblichkeit.
In gleicher Weise priorisieren
Besonders betroffen sind demnach Menschen mit schweren Verläufen von Schizophrenie, Depressionen, bipolaren Erkrankungen, Substanzabhängigkeit und Demenz. Diese psychischen Erkrankungen betreffen zusammen mindestens zwei Prozent der erwachsenen Bevölkerung Österreichs, wurde betont. Die Betroffenen müssten bei der Impfung in gleicher Weise priorisiert werden wie manche körperlich Kranke mit Diabetes mellitus, koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz oder Asthma bronchiale.
Menschen mit schweren und chronischen psychischen Krankheiten zeigen auch ohne SARS-CoV-2 eine erhöhte Sterblichkeit, die auf die Tatsache zurück zu führen ist, dass sie häufiger auch unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes, Atemwegserkrankungen, Adipositas oder Lebererkrankungen leiden. Dies erläuterten die Gesellschaften für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (ÖGPP), für Sozialpsychiatrie (ÖGSP) und für Alterspsychiatrie und Alterspsychotherapie (ÖGAPP) in der gemeinsamen Stellungnahme.