Wissen/Gesundheit

Keine Angst vor Corona: Bei Herzproblemen sofort ins Spital

Der Kardiologe Christian Hengstenberg vom Wiener AKH sorgt sich, dass viele Menschen aus Angst, sich mit Corona zu infizieren, erst gar nicht ins Spital gehen. Im Ö1-Morgenjournal weist er daraufhin, dass die Sicherheitsvorkehrungen in den Krankenhäusern derzeit aber enorm sind: „Wir reißen uns einen Haxen aus, die Spitäler so sicher wie irgendwie möglich zu halten. Es gibt Besuchsverbote und Eingangskontrollen, um alle bestmöglich zu schützen. Es kommt nahezu niemand ins Spital, der nicht getestet ist. Wer mit der Rettung eingeliefert wird, wird zuerst getestet, bevor er weiterbehandelt wird oder gegebenenfalls isoliert. Wir tun wirklich alles, was man sich vorstellen kann.“

Schnell ist Spital

Wer also Beschwerden habe, die er bisher nicht kennt, der solle unbedingt möglich schnell ins Spital. Statistiken zeigen, dass sich der Zeitraum vom Auftreten der ersten Symptome bis zur Einlieferung ins Spital seit Beginn der Pandemie verdreifacht hat. Dauerte es bisher durchschnittlich sechs Stunden, so sind es jetzt 18 Stunden, bis jemand die Rettung ruft. Wenn man bedenkt, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Todesursache Nummer eins sind - noch vor Krebserkrankungen -, so ist das besorgniserregend und hat dramatische Folgen, so Hengstenberg.

Herzmuskel-Gewebe stirbt ab

Er erläutert: „Ein Herzinfarkt ist eine Verstopfung eines Herzkranzgefäßes, die zur Folge hat, dass der Herzmuskel nicht mit ausreichend Sauerstoff und Blut versorgt wird, und das Gewebe des Herzmuskels stirbt ab. Dieser abgestorbene Muskel wird später durch Narbengewebe ersetzt, also nicht durch normales Herzmuskelgewebe. Die Pumpleistung des Herzens verringert sich, eine schwere Herzschwäche ist die Folge, abhängig davon, wie viel Gewebe abgestorben ist.“ Im schlimmsten Fall kann das zum plötzlichen Herztod führen, im „besten“ Fall ist die Lebensqualität der Betroffenen schwer beeinträchtigt.

 

 

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