Coronavirus kursierte bereits im Dezember in Italien
Das Coronavirus SARS-CoV-2 scheint auch in Italien bereits wesentlich früher als im Februar 2020 aktiv gewesen zu sein. Darauf lassen neue Erkenntnisse aus der Untersuchung von Abwässern in Norditalien schließen.
Im Dezember waren aus reiner Routine in der Region Mailand und Turin Proben aus den Abwassersystemen genommen worden. Die nun im Rahmen der großen ISS-Studie auf genetische Virenbestandteile untersuchten Proben zeigten tatsächlich Gen-Material des neuartigen Coronavirus. Auch im Raum Bologna und der Lombardei, die im Jänner gezogen worden waren, war dies so. In Proben aus den Großstädten Mailand und Bologna fand man auch in den Jänner-Proben Spuren.
Häufung von Lungenentzündungen
Nachdem der erste Patient erst am 20. Februar in Codogno nahe Mailand offiziell als mit dem Virus infiziert registriert wurde, deutete man die im Jänner auffällige Häufung von schweren Lungenentzündungen in Spitälern Norditaliens zunehmend anders. Die Ergebnisse der ISS-Studie untermauern nun diese Meinungen, dass es sich dabei bereits um Covid-19-Erfkrankungen gehandelt habe.
Die vollständigen Studienergebnisse sind für Ende Juni geplant. In Summe wurden für die Studie 40 Abwasseproben untersucht, die zwischen Oktober und Dezember 2019 genommen worden waren.
Die ersten Corona-Infektionen in Italien wurden Mitte Februar offiziell festgestellt. Laut einer Studie sollen sich Corona-Viren aber schon im Dezember im Abwassersystemen mancher italienischer Großstädte befunden haben.