Aluminium - Ein heißes Eisen
Von Martin Burger
Aluminium ist überall, das silbrig graue Leichtmetall findet sich in Lippenstiften, es wird traditionell zum Weißgerben verwendet, als Flockungsmittel bei der Wasseraufbereitung von Swimming Pools, in Laugengebäck und in Deos (Aluminiumsalz verklebt die Schweißdrüsen). Die Wege, die Aluminium im menschlichen Körper nimmt, sind kaum bekannt. Erst seit Kurzem ist es möglich, halbwegs genau zu verfolgen, wohin das Leichtmetall, das über Nahrung oder die Haut aufgenommen wird, wandert. Möglich macht das ein bestimmtes Aluminium-Isotop, Aluminium-26, mit relativ langer Halbwertszeit. Das sagt der Medizinjournalist Bert Ehgartner, dessen Doku „Dirty little secret“ demnächst im ORF gezeigt wird.
Es gibt nur eine Studie, in der mithilfe dieses Isotops die Aufnahme des Leichtmetalls aus Nahrungsmitteln untersucht wurde. Ergebnis: Einige Menschen haben einen natürlichen Ausscheidungsmechanismus, andere sind weniger begünstigt, bei ihnen setzt sich Aluminium im Körper fest. Was passiert dann dort damit? Der britische Aluminium-Forscher Christopher Exley hat eine Liste von Krankheiten herausgegeben, die mit dem Einfluss von Aluminium in Verbindung gebracht werden, angeführt sind u. a. Brustkrebs und Alzheimer. Der KURIER hat weitere Experten befragt.
Brustkrebs
Exleys Untersuchungen ergaben, dass Frauen, die an Brustkrebs erkranken, mehr Aluminium in ihrer Brust haben als gesunde Frauen. Der Toxikologe Wolfram Parzefall (Institut für Krebsforschung der MedUni Wien), hat für die Österreichische Krebshilfe das Risiko untersucht, das von Deos ausgeht. Seine Schlussfolgerung: „Angesichts der Chromosomen brechenden Eigenschaften von Aluminiumchlorid, die an isolierten Zellen beobachtet wurden, besteht ein Krebsrisiko. Eine Zunahme von Brustkrebserkrankungen durch Deos in der Bevölkerung wäre aber so niedrig, dass sie nicht nachweisbar wäre.“
Alzheimer
Ein Zusammenhang mit Aluminium ist laut der deutschen Kosmetik-Kommission bisher nicht belegt. Der wahrscheinlichste Grund für die Zunahme von Alzheimer ist die immer älter werdende Bevölkerung.
Impfungen
Aluminium dient hier als immunologischer Wirkstoffverstärker. Eine spezielle Form von Myofasziitis (schmerzhafte Muskelentzündung, Anm.) sei tatsächlich auf die intramuskuläre Verabreichung von Aluminium zurückzuführen, sagt Hans-Peter Hutter vom Institut für Umwelthygiene. Offen sei die Frage, ob diese Patienten auch häufiger an Multipler Sklerose erkranken. Zur Häufigkeit: In Frankreich stehen 60 Millionen Tetanus-Geimpfte und 26 Millionen Hepatitis-B-Geimpfte weniger als 100 Fälle dieser Krankheit gegenüber, davon acht mit MS-ähnlichen Symptomen.
Ehgartners Replik: „Ich behaupte nicht, dass Aluminium für alles verantwortlich ist. Aber ich habe auch keinen Beleg gefunden, dass Aluminium ungefährlich ist.“ Um Aluminiumhaltigen Kosmetika zu entgehen, die zumindest hautreizend wirken können, empfiehlt die „umweltberatung“ Naturprodukte, entweder mit dem „NaTrue Label“, mit dem „BDIH Siegel“ oder der „Austria Bio Garantie“.
TV-TIPP Dirty Little Secret. ORF 2. 21. November. 22.30 Uhr
Umweltgift Rotschlamm
Ätzender Rotschlamm ist ein Abfallprodukt der Aluminiumgewinnung. Bei einem Dammbruch in Ungarn 2010 starben zehn Menschen, 150 wurden verletzt.
Trockener Sex
„Dry Sex“ wird in Südafrika zum Zwecke des Lustgewinns praktiziert. Die Vagina wird mit Steinchen aus Aluminium-hydroxid getrocknet. Hohe Infektionsgefahr.
09/11-Theorie
'Der schnelle Einsturz der Twin Towers ist laut Ehgartner nicht nur auf das Kerosin der Flugzeuge, sondern auch auf geschmolzenes Aluminium der Karosserie zurückzuführen.
Leicht zu merken
1822 Entdeckung von Bauxit in Les Baux de Provence
21 Krankheiten mit möglicher Alu-Beteiligung listet Forscher Exley auf.