Wirtschaft

ZEW-Konjunkturindikator fällt auf tiefsten Stand seit 2012

Die Sorge vor einem Handelskrieg führender Industriestaaten hat die Stimmung deutscher Finanzexperten auf den tiefsten Stand seit etwa sechs Jahren gedrückt. Die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) seien im Juli um 8,6 Punkte auf minus 24,7 Zähler gefallen, teilte das Forschungsinstitut am Dienstag in Mannheim mit.

Der Index fiel damit auf den tiefsten Stand seit August 2012 und blieb klar unter dem langfristigen Durchschnittswert von plus 23,2 Punkten. Analysten hatten einen Rückgang erwartet, aber nur auf minus 18,9 Punkte. Es war der fünfte Rückgang binnen sechs Monaten.

Die Bewertung der aktuellen Lage ging ebenfalls zurück. Sie fiel um 8,2 Punkte auf 72,4 Zähler. Auch hier hatten Analysten einen geringeren Rückgang auf 78,1 Punkte erwartet. Vor allem die Befürchtung einer Eskalation des internationalen Handelskrieges mit den Vereinigten Staaten belastet den konjunkturellen Ausblick, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach.

Viele Ökonomen gehen davon aus, dass der Aufschwung seinen Höhepunkt schon hinter sich hat. Zahlreiche Experten und Institute haben deshalb zuletzt ihre Wachstumsprognosen gesenkt und rechnen für 2018 nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von knapp zwei Prozent in Deutschland.