Wirtschaft

KSV1870 hat erstmals 22.000 Mitglieder

Der Wirtschaftsinformations-Dienstleister und Gläubigerschutzverband KSV1870 hat im Vorjahr mit 410 Mitarbeitern rund 46 Millionen Euro erwirtschaftet, davon entfallen laut Firmencompass rund 21,05 Millionen Euro auf den Bereich Information und etwa 12,1 Millionen Euro auf den Inkassobereich.

Die KSV1870-Gruppe, die über ihre Holding auch 25 Prozent am Kreditversicherer Coface Central Europa hält, hat erstmals die Latte von insgesamt 22.000 Mitgliedern erreicht. Die KSV1870 unterhält neben der Zentrale in Wien sechs Bundesländer-Niederlassungen. Insgesamt wurden im Vorjahr 5,4 Millionen Bonitätsauskünfte erteilt, 160.000 Inkassofälle mit einem Volumen in Höhe von 167 Millionen Euro bearbeitet und 78.500 Gläubiger in 13.000 eröffneten Insolvenzverfahren betreut.

„Insolvenzseitig ist die Wirtschaft mit einem Plus von drei Prozent auf 6041 Fälle im Vergleich zu 2011 auf Kurs geblieben“, sagte KSV1870-Holding-Vorstand Johannes Nejedlik anlässlich der Generalversammlung am Donnerstag. „Die Krise konnte aber 2012 nicht ausgestanden werden, und das wird auch heuer nicht der Fall sein.“ Die Finanzspritzen der Regierung haben in den ersten Krisenjahren einige Negativfolgen abgefedert, nun dürften die Mittel aufgebraucht sein. Und die Wirtschaftsprognosen deuten für 2013 auf ein sehr gemäßigtes Wachstum hin. „Aber die heimischen Unternehmen stehen durchwegs auf einem soliden Fundament, wirtschaften mit Bedacht und Augenmaß. Und das wird auch im aktuellen Jahr für wirtschaftliche Kontinuität in Österreich sorgen“, analysierte Nejedlik. Zugleich kritisierte der Wirtschaftsexperte erneut die Einführung der „GmbH light“, die im Juli kommt, und damit die Senkung des Stammkapitals von 35.000 Euro auf 10.000 Euro ermöglicht. Damit werde ein falsches Signal an Jungunternehmer ausgegeben.

„Keine Frage, auch wir beim KSV1870 begrüßen Impulse, um das Gründen von Unternehmen attraktiver zu machen – aber nicht auf Kosten der Gläubiger“, meint Nejedlik. „Ausreichende Liquidität ist vor der Gründung sicherzustellen, denn im Laufe des möglicherweise schwankenden Geschäftsverlaufs sind Finanzspritzen nur mehr schwer zu bekommen. Gänzlich verschwiegen wird in der Debatte, dass eine GmbH auch Kosten verursacht, zum Beispiel durch die Erstellung von Bilanzen.“