Wiener Wirt bekommt millionste Corona-Hilfe bewilligt
Von Michael Bachner
Über die COVID-19 Finanzierungsagentur des Bundes GmbH - kurz COFAG - wurden bisher rund 9,5 Milliarden Euro der insgesamt mehr als 40 Milliarden an Corona-Hilfen abgewickelt. Dabei übersprang die Zahl der Anträge bzw. Bewilligungen nun erstmals die Millionen-Grenze.
Der millionste Antrag wurde vom Restaurantcafé „Giorgina“ in der Wiener Innenstadt gestellt. Für Besitzer Fuad Vojic, der in der Krise insgesamt knapp 150.000 Euro an Unterstützungsleistungen durch die COFAG erhalten hat, waren die Hilfsmaßnahmen überlebenswichtig, wie er selbst sagt. „Wir hatten das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren. Unsere betrieblichen und privaten Fixkosten beliefen sich zur diese Zeit auf etwas mehr als 10.000 Euro monatlich. Meine Frau war damals noch bis Ende Mai 2020 in Karenz.“
Die Familie Vojic übernahm 2007 den Familienbetrieb und beschäftigte vor der Pandemie circa zehn Mitarbeiter. Mittlerweile ist das Unternehmen auch ein Ausbildungsbetreib geworden. Alle MItarbeiter konnten behalten werden. Mittlerweile sei er sogar auf der Suche nach weiteren Mitarbeitern. "Im Großen und Ganzen ist die staatliche Hilfe eine große Unterstützung für uns gewesen. Wir hoffen aber trotzdem, sie nicht mehr brauchen zu müssen“, sagt Herr Vojic.
Die Antragszahlen für COVID-Hilfen sind nach Angaben des Finanzministeriums seit Jänner 2021 stark rückläufig. Waren es für den Betrachtungszeitraum Jänner 2021 noch fast 130.000 Anträge, sind für den August bisher weniger als 10.000 Anträge eingereicht worden.
Das ist auf den starken Wirtschaftsaufschwung zurückzuführen, welcher seit dem Sommer zu verzeichnen war. Das sieht man auch daran: wurden für den Jänner noch 600 Mio. Euro ausbezahlt, waren es für den August nur noch knapp 55 Mio. Euro.
„Die österreichische Wirtschaft befindet sich wieder über dem Vorkrisenniveau. Unsere Wirtschaftshilfen und die gesundheitliche Pandemiebekämpfung haben diese Erholung ermöglicht – für die kommende Wintersaison ist es jedoch alternativlos, den Impfturbo zu zünden, um die Gesundheit der Österreicherinnen und Österreicher und auch den wirtschaftlichen Aufschwung nicht noch mehr zu gefährden. Jeder und jede Einzelne kann seinen Teil dazu beitragen“, sagt dazu Finanzminister Gernot Blümel.