Wiener Kraftwerke erzeugen Millionen-Verlust
Von Irmgard Kischko
Sie sind das Herz der Strom- und Fernwärmeversorgung der Wiener Bevölkerung: Die Kraftwerke Simmering, Leopoldau und Donaustadt. Wegen der extrem tiefen Großhandelsstrompreise produzierten diese mit Gas betriebenen Kraftwerke heuer durchgängig Verluste.
„Die Stadt Wien wird auch heuer wieder keine Dividende von den Stadtwerken bekommen“, erklärt Generaldirektor Martin Krajcsir. Der heurige Verlust ist allerdings viel kleiner als jener des Vorjahres von 911 Millionen Euro. Damals schlugen Zusatzrückstellungen für die Pensionen stark negativ zu Buche.
Dennoch wollen die Stadtwerke auch in den nächsten Jahren investieren. Vier Milliarden Euro sind bis 2018 vorgesehen, die Hälfte davon in die Wiener Linien. Hier kommt allerdings der Großteil aus Zuschüssen durch den Bund. Die andere Hälfte fließt in den Energiebereich mit Fokus Solar und Wind. Falls Förderungen für die Erneuerbaren gekappt würden, wäre der Wind-Ausbau allerdings gefährdet.
Sparkurs
Hall rechnet auch in den künftigen Jahren nicht mit einer Aufwärtsentwicklung der Strompreise. Hilfe könnte vom Staat kommen. Im Regierungsübereinkommen ist nämlich die Förderung von Kraft-Wärme-Kopplungskraftwerken vorgesehen. Zunächst aber muss Wien Energie auf die Kostenbremse steigen. 100 Millionen Euro sollen bis 2017 an Kosten eingespart werden. Ein großer Personalabbau ist laut Hall nicht vorgesehen. Die Zahl von 16.000 Mitarbeitern in den Wiener Stadtwerken soll weitgehend unverändert bleiben. Allerdings könne es zu Verschiebungen kommen – also Personal von Wien Energie in andere Bereiche übersiedeln. Wien Energie beschäftigt derzeit 2500 Mitarbeiter.