Wirtschaft

Weihnachtspackerl fällt heuer kleiner aus

Die Zeiten des grenzenlosen Wachstums sind vorbei. Zu dieser Erkenntnis kommen die Händler bei einer Zwischenbilanz zum Weihnachtsgeschäft. Zum Ladenschluss am 3. Adventsamstag hinkten die Weihnachtsumsätze um 0,5 Prozent hinter dem Vorjahresniveau hinterher. Was nach Peanuts klingt, sind laut Hochrechnungen der KMU Forschung Austria rund zehn Millionen Euro, die in den Kassen der österreichweit knapp 80.000 Handelsbetriebe fehlen werden. „Die Obergrenze ist seit zehn Jahren erreicht, der Aufwind ist heuer ausgeblieben“, kommentiert Handelsobmann Peter Buchmüller.

60 Prozent im Kasten

Traditionell sind bis zum 3. Adventsamstag 60 Prozent der der Umsätze eingespielt, rechnet man die bisherigen Einnahmen hoch, werden heuer in Österreich wohl um 0,5 Prozent weniger für Geschenke ausgeben werden. Zumindest in Österreich. Womit ein Teil des Problems auch schon angerissen ist. Die Österreicher bestellen heuer um geschätzte 130 Millionen Euro Geschenkspakerl im Ausland, allen voran bei Amazon. Zum Vergleich: Die Umsätze aller Web-Shops mit Sitz in Österreich werden auf gerade einmal 112 Millionen Euro geschätzt.

 

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An sich waren die Startbedingungen 2018 nicht schlecht, zumindest läuft der Konjunkturmotor nach wie vor. Das Wifo geht davon aus, dass die Konsumenten heuer um 3,9 Prozent mehr ausgeben werden als im Vorjahr. Was aus Sicht der Händler weniger erfreulich ist: Nur rund ein Drittel der Ausgaben fließen in den Einzelhandel, vor 15 Jahren waren es noch rund 40 Prozent. Viele fahren lieber auf Urlaub, ein paar Tage in die Therme oder leisten sich Kosmetikbehandlungen oder Restaurantbesuche, statt das Geld im Handel auszugeben.

 

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Unter dem Strich rechnen heuer laut Wirtschaftskammer Österreich gerade einmal 28 Prozent der Händler mit mehr Umsätzen als noch im Jahr zuvor. Grund dafür ist allerdings auch das gute Ausgangsniveau von 2017. Die Bedeutung des Weihnachtsgeschäfts ist in vielen Sparten dennoch hoch. Im Spielwareneinzelhandel sind die Umsätze im Dezember um durchschnittlich 130 Prozent höher als in anderen Monaten, ähnlich die Situation im Schmuck- und Uhrenhandel.

80 Streiks "verwerflich"

Was den Handelsobmann, der gerade auch die kollektivvertraglichen Lohnerhöhungen für die Arbeiter der Handelsbranche verhandelt, sind die vielen Streiks in Wien. „80 Streiks hat es heuer in Wien gegeben und sie alle beeinflussen das Geschäft. Das ist aus meiner Sicht schon verwerflich“, sagt Buchmüller. Nachsatz: „Die Betriebsversammlungen während der KV-Verhandlungen haben mich dagegen wenig aufgeregt.