Wirtschaft

Sturz von Fiskalklippe immer wahrscheinlicher

Am Heiligen Abend wird an der Wall Street für einen halben Tag gehandelt, am Dienstag sind die US-Märkte geschlossen, am Mittwoch geht das Tagesgeschäft normal weiter. Überlicherweise gehen die Umsätze über die Feiertage leicht zurück, auch heuer berichteten Börsianer von dünnen Umsätzen. Doch nicht ausschließlich in den Feiertagen ist der Grund dafür zu suchen, vielmehr belasten die Sorgen um den Budgetstreit. "Es gibt viel Unsicherheit", sagte ein Händler. "Der Markt ist vorsichtig geworden."

Denn mit einer Lösung in der Haushaltsdebatte wird immer weniger gerechnet. Der unabhängige Senator Joe Lieberman sagte am Sonntag im Sender CNN, zum ersten Mal sei der Sturz von der sogenannten Fiskalklippe wahrscheinlicher als eine Beilegung des Streites. Sollte dies passieren, würde der Kongress vielleicht so unverantwortlich wie nie zuvor gehandelt haben, kritisierte der Politiker. Am Wochenende erst gaben sich Demokraten und Republikaner erneut gegenseitig die Schuld dafür, dass noch keine Lösung gefunden wurde.

Präsident Barack Obama und der republikanische Verhandlungsführer John Boehner sind nun auf Urlaub und verhandeln nicht mehr miteinander. Auch der Kongress hat wegen der Weihnachtsfeiertage eine Pause eingelegt und nur noch wenig Zeit, um vor dem Jahreswechsel aktiv zu werden.

Entsprechend sind die wichtigsten US-Aktienindizes am Montag etwas leichter aus dem verkürzten Handel gegangen. Der Dow Jones Industrial gab um 0,39 Prozent auf 13 139,08 Punkte nach. Der breit gefasste S&P-500-Index verlor 0,24 Prozent auf 1426,66 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq sackte der Composite-Index um 0,28 Prozent auf 3012,60 Punkte ab.

Rezession

Einigen sich Regierung und Republikaner nicht bis Silvester, treten in den USA massive Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in Kraft. Diese würden laut Ökonomen die US-Wirtschaft in eine Rezession stürzen und so auch die Weltwirtschaft belasten. Nach Einschätzung von Senator Joseph Lieberman werden Demokraten und Republikaner vor dem Jahresende wahrscheinlich keine Lösung finden.