"Das schlimmste Unternehmen der Welt"
Hierzulande ist der US-Agrarkonzern Cargill wenig bekannt, laut einem 50-seitigen Bericht der Umweltschutzorganisation Mighty Earth richtet aber kaum ein Unternehmen mehr Schaden für das Klima und die Öko-Systeme an.
Cargill agiert weltweit, zu seinen Kunden gehören auch Supermärkte und Fast-Food-Restaurants in Europa. Prominente Abnehmer des Agrar-Riesen: McDonald’s (faschiertes Fleisch, Chicken Nuggets), Burger King, Nestlé, Unilever, Kellogg’s und die deutsche Hofer-Mutter Aldi.
Rodungen und Kinderarbeit
Cargill produziert ziemlich viel, u. a. Getreide (Weizen, Gerste, Hirse), Baumwolle, Mais, Schokolade und Futtermittel für Tiere. Laut Mighty Earth werden etwa in Südamerika auf Betreiben von Cargill große Flächen Regenwald für den Anbau von Soja gerodet.
In Ghana und der Elfenbeinküste wiederum kauft der Konzern Kakao von Plantagen, die auf gerodeten Flächen in Nationalparks angelegt worden sind. Kinderarbeit gilt auf diesen Plantagen als weit verbreitet. In Kolumbien soll Cargill sich sogar unrechtmäßig Land angeeignet haben. Für Mighty Earth ist der Konzern "das schlimmste Unternehmen der Welt".
Ihren Bericht haben die Umweltschützer von Mighty Earth auf Basis von Gerichtsverfahren, eigenen Recherchen und Informationen von Behörden verfasst. Wie in anderen Fällen zuvor hat Mighty Earth, das ebenfalls in den USA zuhause ist, mit dem kritisierten Konzern Kontakt aufgenommen. Bereits Im Jänner wandte man sich an die Firma und forderte Verbesserungen für Natur und Mitarbeiter.
Weiterhin Geschäftspraxis
Cargill-Chef David MacLennan habe daraufhin gegenüber Mighty Earth versprochen, die Rodungen und den Kauf von Kakao aus Plantagen in Nationalparks zu stoppen, berichtet Spiegel Online. Allerdings sein man vom Konzern bloß fünf Monate lang hingehalten worden, ohne dass sich etwas geändert hätte.
Besonders große Sorge hat Mighty Earth mit Blick auf die Cargill-Geschäfte in Brasilien. Die Wahl des Populisten Jair Bolsonaro zum Präsidenten, der geschützte Flächen für Konzerne öffnen will, sei eine "Gefahr für einige der wichtigsten Ökosysteme der Welt", heißt es im Bericht.