Über 10 Mio. Euro Unwetterschäden heuer in Burgenlands Landwirtschaft
Unwetter haben den landwirtschaftlichen Kulturen im Burgenland heuer bisher stark zugesetzt. "In Summe entstand in der burgenländischen Landwirtschaft ein Gesamtschaden von mehr als zehn Millionen Euro", zog Günther Kurz, Landesleiter der Österreichischen Hagelversicherung, am Freitag anlässlich eines Lokalaugenscheins im "Blaufränkischland" im Bezirk Oberpullendorf eine Zwischenbilanz.
Im Burgenland sei die Situation heuer bisher von einer Schadensvielfalt geprägt: Ende März und Anfang April schädigte Frost die Obstblüte. Danach habe die drohende Dürrekatastrophe im Grünland und beim Sommergetreide durch einen nassen und kühlen Mai noch abgewendet werden können. Über die Sommermonate folgten Unwetter mit Hagel, Sturm und Überschwemmungen. "Das Dramatische: Viele Regionen wurden mehrmals geschädigt", erläuterte Kurz.
Die heftigen Unwetter in den vergangenen Wochen seien ein Anzeichen für den rasant fortschreitenden Klimawandel. Besonders der Weinbau im Mittelburgenland sei von Wetterextremen schwer getroffen worden. In manchen Lagen sei nahezu mit Totalausfällen zu rechnen, berichtete Kurz.
Die Landwirte seien jedoch gut abgesichert: Die Durchversicherung bei Hagelschäden liege im Weinbau bei 75 Prozent und bei Frostschäden bei 55 Prozent. Um die Bauern dennoch vor finanziellen Einbußen zu bewahren, sei es oberste Priorität, die Schadensfälle so rasch wie möglich abzuwickeln. 30 Sachverständige der Österreichischen Hagelversicherung seien dafür mittlerweile im Burgenland im Dauereinsatz, so Kurz.
Viele Winzer im Mittelburgenland seien in den vergangenen Tagen bereits zum zweiten Mal von Hagelunwettern heimgesucht worden. "Auch wenn in weiterer Folge mit deutlichen Mengenverlusten zu rechnen ist, hat dies keine Auswirkungen auf die Qualität der Weine", betonte Franz Heincz, Obmann der Winzerkellerei Neckenmarkt. Die Hagelsaison sei für heuer jedoch noch nicht überstanden, meinte Kurz: Aus Erfahrung dauere diese im Burgenland noch bis Mitte September.