Stark steigende Arbeitslosigkeit führt zu Budgetsorgen beim AMS
Von Anita Staudacher
Die Rekordarbeitslosigkeit in Österreich stellt auch das Arbeitsmarktservice (AMS) vor große Herausforderungen. Obwohl die Zahl der Arbeitslosen seit Monaten zweistellig wächst, dürfen die Ausgaben für die aktive Arbeitsmarktpolitik wegen des rigiden Sparkurses der Regierung nicht überschritten werden.
"Es gibt nicht mehr Geld, wir haben einen strikten Budgetvollzug", stellt Arbeitsminister Rudolf Hundstorfer klar. Als Konsequenz daraus müsse im nächsten Jahr auch bei AMS-Maßnahmen wie Schulungen, Beihilfen, Coachings etc. gespart werden. Hundstorfer spricht von "ein paar Millionen Euro" weniger an Fördervolumen. Alle Projekte müssten daher genau evaluiert werden. Nicht gespart werde beim Leistungsbezug (z. B. Arbeitslosengeld, Anm.), betont Hundstorfer, die soziale Absicherung der Arbeitslosen sei wichtig.
Fokus Ältere
Um die Budgetvorgaben einzuhalten, krempelt das AMS gerade die Förderlandschaft um und setzt neue Schwerpunkte. Devise: Weg von teuren, aber oft nutzlosen Schulungen, hin zur raschen Job-Wiedereingliederung mittels Lohn-Subvention oder zweitem Arbeitsmarkt. Besonders im Fokus sind dabei ältere Arbeitslose. So setzt das AMS Wien mit "Early Intervention 50plus" auf individuelle Beratung und Betreuung für ältere Jobsuchende oder kooperiert mit einem Pflegewohnheim, das Personen mit abgelehntem Antrag auf Invaliditätspension eine Arbeit gibt. Betriebe, die über 50-Jährige einstellen, erhalten drei Monate lang die gesamten Lohnkosten als Eingliederungsbeihilfe refundiert.
Insgesamt stehen in Wien heuer 30 Millionen Euro für ältere Jobsuchende bereit, österreichweit sind es 100 Millionen Euro. Viele Projekte sind jedoch ob der Budgetvorgaben zeitlich befristet.