Wirtschaft

So schaut der Fußabdruck von Raiffeisen aus

Durch die Vergabe von Krediten und das Angebot von Anlageprodukten „verfügen Banken über einen großen Hebel, um Wirtschaft wie Gesellschaft aktiv mitzugestalten“. Das schreibt Walter Rothensteiner, Generalanwalt des Raiffeisenverbandes, in seinem Vorwort zum druckfrischen Wertschöpfungsbericht der Bankengruppe. Zum zweiten Mal hat Raiffeisen in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsforschungsinstitut Economica analysiert, wie groß der ökonomische Fußabdruck der Raiffeisen-Bankengruppe in Österreich ist. „Wir sind die einzige mehrstufige Bankengruppe in Europa, die so etwas macht“, erzählt Rothensteiner stolz. Die Analyse hat einige erstaunliche Zahlen ergeben.

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- Wertschöpfung

Zu jenen Werten, die direkt in der Bankengruppe erwirtschaftet werden, kommt noch die indirekte Wertschöpfung. So braucht auch eine Bank Strom, Telefon, Bürobedarf, Reinigungsdienstleistungen und anderes. Zusammengerechnet ergab das im Vorjahr eine Bruttowertschöpfung von 5,9 Milliarden Euro. „Das ist doppelt so viel wie der gesamte Telekom-Bereich in Österreich“, sagen Rothensteiner und Economica-Leiter Christian Helmenstein. Die Bankengruppe steht für 1,8 Prozent der gesamten österreichischen Bruttowertschöpfung.

- Produktivität

Als Maß, wie produktiv ein Unternehmen unterwegs ist, wird von Ökonomen die Bruttowertschöpfung pro Mitarbeiter herangezogen. Hier ergab sich in der Analyse ein Wert von 162.090 Euro je Beschäftigten. Diese Größenordnung ist vergleichbar mit der Herstellung von Chemiefasern. Innerhalb von vier Jahren konnte Raiffeisen die Produktivität um 34 Prozent steigern. „Das wäre nicht möglich, wenn die geeigneten Mitarbeiter nicht da wären“, sagt Rothensteiner. Die Bankengruppe stecke rund 20 Millionen Euro pro Jahr in Aus- und Weiterbildung. „Das ist fast ein Tausender pro Kopf.“ Was bei den Ausbildnern weitere Wertschöpfungseffekte ergibt.

- Beschäftigung

Im Vorjahr waren 25.667 Personen innerhalb der Gruppe beschäftigt. Durch verschiedene Effekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette kommen laut Economica-Studie weitere gut 30.000 Arbeitsplätze in Österreich dazu. Der gesamte Beschäftigungseffekt ist sogar noch um 5,4 Prozent höher als im Vergleich zur Studie über das Jahr 2013. Helmenstein übersetzt: Die Raiffeisen-Bankengruppe sichere insgesamt so viele Arbeitsplätze, wie St. Pölten Einwohner hat.

- Fiskalischer Beitrag

An Steuern- und Abgaben führte die Bankengruppe im Vorjahr mehr als 1,5 Milliarden Euro ab. Zum Vergleich: Das Aufkommen der Versicherungssteuer und jenes der Grunderwerbsteuer betrugen jeweils rund 1,1 Milliarden Euro. Zum fiskalischen Beitrag von Raiffeisen gehört ein bunter Strauß – von lohnabhängigen Steuern bis zu den Kosten, die die Banken für ihre Aufsicht zahlen müssen. 187,7 Millionen Euro von den Abgaben stammen von der Kundschaft – via Kapitalertragsteuer, die Raiffeisen einheben und an den Fiskus überweisen muss. Raiffeisen agiert naturgemäß nicht im luftleeren Raum. Auch Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette zahlen Steuern. Der gesamte fiskalische Beitrag macht damit 2,3 Milliarden Euro aus.

- Filialnetz

Die Anzahl der Filialen ist in den vergangenen Jahren auf 1593 gesunken (Stand Anfang 2018), dennoch ist es das dichteste Bankstellennetz in Österreich. Mit einer Autofahrt von bis zu zehn Minuten schaffen es 98,4 Prozent der Bevölkerung, eine Raiffeisen-Bankstelle zu erreichen, hat Helmenstein ausgerechnet.