Wirtschaft

Smartphones treiben Online-Geschäft an

Aus der Sicht von Harald Gutschi, Chef des Versandhändlers Unito, laufen die Dinge wie geschmiert. Die Österreicher kaufen immer mehr online, allein die Unito-Umsätze (Quelle, Otto, Universal) sind im abgelaufenen Geschäftsjahr um 1,6 Prozent auf 341 Millionen Euro gestiegen. Damit rangiert die Gruppe zwischen Amazon und Zalando auf Platz zwei der größten Onlinehändler in Österreich.

An Konkurrenz mangelt es nicht. Laut Gutschi kann man von Österreich aus in bis zu 100.000 Web-Shops bestellen. Kürzlich ist auch die Österreichische Post mit ihrem Online-Marktplatz Shöpping gestartet. Gutschi sieht das gelassen: "Ich glaube, damit setzt die Post auf ein totes Pferd." Der Onlinehandel sei eine "Schlangengrube", wer ihn nicht als Kerngeschäft betreibt, habe es schwer, in die Profitzone zu kommen. Schließlich hätten selbst global aufgestellte Player wie der japanische Rakuten-Konzern Probleme, hier Fuß zu fassen. Daran ändern auch 120 Millionen Pakete nichts, die jährlich in Österreich zugestellt werden.

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Laut Gutschi kaufen schon vier von zehn Österreichern zumindest ein Mal im Monat per Tablet oder Smartphone ein. "Mobiltelefone werden zur Fernbedienung des Lebens, der Fernseher zum Lagerfeuer, um das sich die moderne Familie versammelt", meint zumindest Gutschi, der seit sieben Jahren jährliche Online-Umsatzsteigerungen von durchschnittlich 24 Prozent vorweisen kann.

Zeit zum Zurücklehnen bleibt dennoch nicht. Die deutsche Otto-Group, zu der Unito gehört, tüftelt wie die großen Konkurrenten ständig an neuen Angeboten. In Deutschland werden Fernseher, Tablets und Smartphones gerade testweise verliehen, in Österreich will Unito – wie berichtet – nächstes Jahr ins Mietgeschäft einsteigen. Gutschi denkt auch an den Verleih von Trachten, Ball- oder Hochzeitskleidern.

Währenddessen testet die Otto-Group als Antwort auf Amazons Drohnen-Zustellung in Hamburg die Zustellung per Roboter. Manchen Passanten scheinen die selbstfahrenden Roboter besonders gut zu gefallen – so sehr, dass der eine oder andere "verschwunden" ist, merkt Gutschis Kollege Achim Güllmann an.