SCS optisch im 21. Jahrhundert angekommen
Von Katharina Zach
Dunkel, verwinkelt und schmuddelig – mit ihrem 70er-Jahre-Charme konnte die Shopping City Süd zuletzt keine neuen Kunden mehr nach Vösendorf locken. Zwei Jahre, 200.000 Arbeitsstunden und 150 Millionen Euro an Investitionen später ist die Modernisierung von Österreichs größtem Einkaufszentrum rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft fast abgeschlossen. Die Kunden freut’s, die Geschäftsleute atmen auf.
Emotionen
Lichtdurchflutete Gänge mit weißem Marmorboden, viele Grünflächen, Wasserelemente, Lounge-Bereiche und neue, hippe Marken sollen beim Shopping Emotionen schaffen und so das Geldausgeben erleichtern. „Heute muss dem Konsumenten mehr als Einkaufen geboten werden“, sagt Arnaud Burlin, Geschäftsführer von SCS-Eigentümer Unibail-Rodamco. Für 2014 rechnet Center-Manager Anton Cech mit mehr Frequenz. „Wir erwarten 1,3 Millionen Besucher mehr.“ Und das bei rund 23,2 Millionen Kunden, die jährlich in das Shopping-Zentrum pilgern.
Vieles ist neu: Der Parade Platz heißt jetzt Garden Plaza, das Multiplex Light City und ein neues Parkleitsystem soll den Kunden helfen, schneller einen Parkplatz zu finden. Das klappt noch nicht einwandfrei. „Man muss mit den Einbahnen haarscharf aufpassen. Ich stell’ mich da lieber zum Ikea“, sagt Andrea Wolf aus Wien. Das neue Design gefalle ihr aber ausnehmend.
Die Geschäftsleute sind froh, dass der Umbau abgeschlossen ist. Einige berichten von Frequenzrückgängen während der Bauarbeiten. Harald Krill von „Comics Hutterer“ dankt seinen Stammgästen, weil „Laufkundschaft hatten wir sicher um 30 Prozent weniger.“ Nun setzt man auf das Weihnachtsgeschäft. Am 11. Dezember eröffnet eine Filiale der Textilkette „Primark“. Center-Manager Cech rechnet mit 10.000 Kunden am Eröffnungstag. Nachdem Modell Jerry Hall gestern die neue SCS eröffnet hat, locken heute und morgen weitere Aktionen und Live-Acts.