Saftiger Konkurs eines Bäckerei-Betriebes
Von Kid Möchel
In der Vorweihnachtszeit häufen sich die Insolvenzen, weil angeschlagenen Unternehmen nun der letzte Groschen fehlt. Besonders bitter ist die Pleite für die Mitarbeiter dieser großen maroden Bäckerei, weil sie alle Ihr Arbeitsplätze verlieren werden. Die Schmitzberger Brot GmbH mit Sitz in Braunau hat laut Insolvenzexpertin Petra Wögerbauer vom KSV1870 ein Konkursverfahren beantragt. 28 Mitarbeiter verlieren ihres Jobs, weil der Betrieb nicht fortgeführt wird. Die November- und Dezembergehälter wurden nicht mehr bezahlt.
Dabei wurde die Bäckerei erst im Jahr 2006 im Zuge einer innerfamiliären Übernahme in eine GmbH eingebracht. Im Zuge der Unternehmensnachfolge soll vereinbart worden sein, „dass der Übergeber eine lebenslange Rente erhält, welche privat vom Mehrheitsgesellschafter zu bezahlen war bzw. ist“, wird im Konkursantrag behauptet. Doch der nunmehrige Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter konnte die notwendigen Gewinne nicht erzielen, es sollen hingegen erhebliche Verbindlichkeiten aufgebaut worden sein.
„Die Geschäftsentwicklung stellte sich leider auch in weiterer Folge nicht so positiv wie erwartet dar“, heißt es im Konkursantrag. „Zwar konnte mit eine Lebensmittelshandelskette ein großer Auftraggeber gewonnen werden, mit welchem rund 38 Prozent des Gesamtumsatzes erzielt wurden. Der übrige Umsatz verteilte sich auf zwei Filialgeschäfte in Braunau und auf die Belieferung der umliegenden Märkte.
„Um dieses Geschäftsvolumen bedienen zu können, werden aktuell 28 Mitarbeiter beschäftigt, welche auch den größten Ausgabenposten darstellten“, heißt es weiter. „Zuletzt zeigte sich jedoch immer mehr, dass die Umsätze die laufenden Personalkosten nicht abdecken können. Zudem besteht das Risiko, dass der Umsatz mit der Handelskette jederzeit wegfallen kann, da hier keine langfristige vertragliche Bindung gegeben ist.“
Im Herbst dieses Jahres soll die Hausbank angekündigt haben, dass keine weiteren Kredite gewährt werden und folglich Zahlungen nicht mehr durchgeführt werden können. Der Geschäftsführer musste die Reißleine ziehen.
Schulden und Vermögen
Die Schulden werden mit rund 770.000 Euro beziffert, davon entfallen 500.000 Euro auf die Hausbank, 150.000 Euro auf Lieferanten, 60.000 Euro auf die Mitarbeiter, 45.000 Euro auf die Gebietskrankenkasse, 10.000 Euro auf die Finanz und 4000 Euro auf die Stadt Braunau. Das Vermögen wird mit 400.000 Euro beziffert, davon sind aber 100.000 Euro Forderungen an die Hausbank verpfändet und 130.000 Euro unter dem Titel Verrechnungskonto Mehrheitsgesellschafter/Geschäftsführer angeblich nicht werthaltig.
Das Vermögen besteht aus einem Wohnungseigentum (80.000 Euro), Maschinen (50.000 Euro) und der Betriebsausstattung (15.000 Euro) sowie einem Mercedes-Lieferwagen (5000 Euro), den Vorräten (1000 Euro) und 300 Euro liegen in der Kasse. Indes wurde das Stammkapital (35.000 Euro) nur zur Hälfte eingezahlt.
Keine Zukunft
"Aufgrund der mangelnden Liquidität ist eine Unternehmensfortführung nicht beabsichtigt", heißt es im Antrag. "Die Schuldnerin bzw. deren Geschäftsführer erklären sich daher bereits jetzt mit einer Unternehmensschließung einverstanden, zumal keine Vorräte mehr vorhanden sind, und daher die Produktion im Bäckereibetrieb eingestellt werden musste."