Krankenkasse schickt CPI Immobilien in Konkurs
Die Tage des angeschlagenen österreichischen Konzerns CPI Immobilien GmbH sind gezählt. Laut Firmenabwickler Michael Pimperl sitzt die CPI-Gruppe auf einem Schuldenberg von rund 550 Millionen Euro. Nun ist die Österreichische Gesundheitskasse Pimperl zuvorgekommen und hat schon vor etlichen Tagen einen Insolvenzantrag wegen offener Beiträge gestellt, wie der Abwickler dem KURIER bestätigt. In Kürze wird mit einer Einvernahmetagsatzung gerechnet, laut Pimperl könnte die Eröffnung des Verfahrens noch im August erfolgen. Der Abwickler ist nach wie vor bemüht, für die gesamte Firmengruppe einen Investor bzw. Käufer zu finden.
Doch Branchenkenner rechnen eher damit, dass die etwa 180 Gesellschaften der Gruppe einzeln abgewickelt werden müssen. „Für eine Gesamtveräußerung sehe ich derzeit wenig Perspektive“, sagt Ulla Reisch, die renommierte Insolvenzverwalterin der CPI Beteiligungen GmbH, einer Tochterfirma.
Außerdem sollen in der Firmengruppe von einem früheren Geschäftsführer Gelder in Millionenhöhe aus Immobilienverkäufen unrechtmäßig verschoben worden sein.
„Es gibt einzelne Projektgesellschaften, wo eine Immobilie verkauft wurde, aber das Geld nicht den Anlegern zugeführt wurde“, bestätigt Pimperl. „Diese Gesellschaften, wo keine Liegenschaft und keine Geld mehr vorhanden ist, muss man auch in Konkurs schicken.“
Jene Anleger, die Genussscheine oder andere Wertpapiere der CPI gezeichnet haben, werden am Ende leer ausgehen, weil die Papiere nichts wert sind. Die Anleger, die in Immobilien-Projektgesellschaften investiert haben, wo noch Liegenschaften vorhanden sind, könnten am Ende doch noch Geld sehen. Aber auch nur dann, wenn die Verkaufserlöse der Immobilien höher sind als die Hypothekarkredite der finanzierenden Banken. Abwickler Pimperl meint aber auch: „Wir profitieren davon, dass die Immobilienpreise gestiegen sind.“